Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr senkt der Hersteller von Wafern für die Halbleiterindustrie Siltronic wie erwartet die Dividende. Für 2019 sollen die Anleger drei Euro je Anteilsschein und damit zwei Euro weniger als für das besonders starke Jahr 2018 erhalten, wie das Unternehmen am Montag in München bei der Vorlage der endgültigen Jahreszahlen mitteilte. Auf dem aktuellen Niveau entspricht dies einer Dividendenrendite von 4,4 Prozent.
Der Überschuss von der Wacker-Chemie-Beteiligung war 2019 um knapp 35 Prozent auf 261 Millionen Euro gesunken. So hatten der Handelsstreit zwischen den USA und China, die Probleme der Autobranche, aber auch eine Abkühlung der Investitionen in die Cloud-Infrastruktur sowie schlechtere Smartphone-Verkäufe großen Chipkonzernen 2019 zu schaffen gemacht. Das schlug auch auf Siltronic durch, das runde Scheiben aus Silizium (Wafer) herstellt, die die Chipproduzenten weiterverarbeiten.
Siltronic traut sich angesichts der Coronavirus-Krise nur einen vagen Ausblick für 2020 zu. "Eine Prognose für 2020 ist vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen mit einer Vielzahl von Unsicherheiten belastet," sagte Konzernchef Christoph von Plotho am Montag bei der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen für 2019 in München.
Sollten sich keine größeren Auswirkungen aufgrund von Corona ergeben, rechnet das Unternehmen den Angaben zufolge mit einem leichten Absatzwachstum, allerdings bei rückläufigen Durchschnittserlösen. Die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) würde dann leicht unter Vorjahr liegen. Sollte sich das neuartige Coronavirus weiter ausbreiten, könnte das Absatzvolumen unter dem Vorjahr liegen, hieß es weiter. Voraussichtlich würden dann die Ebitda-Marge und der Netto-Mittelzufluss deutlich unter dem Vorjahr liegen.
Die Aktie von Siltronic ist am Montagmittag mit einem Minus von 10,6 Prozent auf 67,48 Euor der zweitstärkste Verlierer des Tages im MDAX. Nur Metro verliert mit minus 13,4 Prozent noch stärker. Siltronic zählte aus fundamentaler Sicht bereits bislang nicht zu den Empfehlungen des AKTIONÄR. Nur im rein technisch ausgerichteten TSI-Bereich wurde in diesem Jahr ein positives Signal generiert.
(Mit Material von dpa-AFX)