Siemens will die Bedeutung seines Software- und Digitalgeschäfts deutlich ausweiten. "Ich kann mir vorstellen, dass wir längerfristig um die 20 Prozent liegen werden", sagte Vorstandschef Roland Busch dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) mit Blick auf deren Umsatzanteil. Zuletzt lag dieser noch unter zehn Prozent.
Zu dem Wachstum beitragen soll vor allem die neue Digitalplattform Xcelerator, die Busch im vergangenen Jahr vorgestellt hatte. "Wir haben über die Siemens Xcelerator-Plattform neue Kunden und zusätzliche Umsätze gerade aus dem Mittelstand gewonnen", sagte der Manager. Über den Xcelerator will Siemens künftig Hardware- und Softwaremodule vertreiben und zugleich externe Partner anbinden. Knapp ein Jahr nach dem Start bieten laut Busch 70 externe Partner 91 Applikationen und 333 Produktangebote an.
Er sei "sehr zuversichtlich", im laufenden Geschäftsjahr das aktuelle Ziel eines Digitalwachstums von mehr als zehn Prozent trotz der laufenden Umstellung auf ein "Software-as-a-Service"-Mietmodell zu erreichen, sagte Busch. Wenn die Umstellung einmal weitgehend abgeschlossen sei, soll das Wachstum deutlich beschleunigt werden.
Die DZ Bank hat den fairen Wert für Siemens vor Kurzem von 133 auf 177 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Der Technologiekonzern dürfte aufgrund der hohen Visibilität und der guten Gewinndynamik bei Digital Industries und Smart Infrastructure ein insgesamt gutes, vielleicht sogar besser als angekündigtes zweites Geschäftsquartal verzeichnet haben, schrieb Analyst Alexander Hauenstein in seiner jüngsten Studie. Der Experte erhöhte seine Ergebnisprognosen für die folgenden Geschäftsjahre um rund 15 Prozent. Siemens wird am 17. Mai die Zahlen für das zweite Quartal vorlegen.
Auch DER AKTIONÄR bleibt weiter bullish gestimmt. Siemens ist ein Profiteur der Digitalisierung, die Aktie ist günstig bewertet. Eine neue Attacke auf das Rekordhoch sollte nur eine Frage der Zeit sein.