Mit starken Zahlen hat Siemens bei den Anlegern am Donnerstag für Begeisterung gesorgt. Doch am heutigen Freitag notiert der Industriekonzern mit einem Minus von rund 2,5 Prozent am DAX-Ende. Anleger sollten deshalb aber nicht in Panik verfallen, denn der deutliche Rücksetzer hat einen einfachen Grund.
Neben den Zahlen, über die DER AKTIONÄR berichtet hatte, fand am Donnerstag auch die Hauptversammlung statt. Diese hat beschlossen, den Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat anzunehmen, 5,20 Euro pro Aktie auszuschütten. Das sind 50 Cent mehr als im Vorjahr und entspricht zum Schlusskurs vom Donnerstag einer Rendite von 2,3 Prozent. Am Freitag wird die Aktie nun entsprechend ex-Dividende gehandelt, bereinigt um den Kursabschlag notiert Siemens somit quasi unverändert zum Vortag.
Zudem wurde der ehemalige Nestlé- und Fresenius-Chef Maik Schneider neu in den Aufsichtsrat gewählt. Laut Pressemitteilung ist er bereits als potenzieller Nachfolger von Aufsichtsratschef Jim Hagemann Snabe vorgesehen. Dessen Amtszeit wurde um zwei Jahre verlängert.
Bei den Quartalszahlen stand vor allem die Hoffnung auf eine Erholung des wichtigen Automatisierungsgeschäfts im Fokus. Während es etwa bei Intelligenter Infrastruktur oder der Medizintechniktochter Siemens Healthineers schon zuletzt gut lief, schwächelte die Sparte schon länger. Doch bei den Aufträgen gibt es wieder erste Lichtblicke. Die Book-to-bill-Ratio lag erstmals seit zwei Jahren wieder über 1, lobte Jefferies-Experte Simon Toennessen. Das macht Hoffnung auf Besserung in den kommenden Monaten.
Trotz Dividendenabschlag notiert die Siemens-Aktie so hoch wie vor Donnerstag nie zuvor. Die Zahlen konnten sich durchaus sehen lassen, zumal der Auftragseingang Hoffnung auf weiter gut laufende Geschäfte macht. Anleger sollten angesichts der Rekordrally den Bullen weiter reiten und die Gewinne deshalb weiter laufen lassen.