Siemens geht die letzten Schritte auf dem Weg zur Trennung von seinem Energiegeschäft. Die außerordentliche Hauptversammlung am Donnerstag (10:00 Uhr) soll die Abspaltung und den Börsengang von Siemens Energy Ende September beschließen. Auch wenn es teilweise Kritik von Aktionären an dem Schritt gibt, gilt eine Mehrheit für die Abspaltung als sicher.
Dafür, dass Siemens das Energiegeschäft mit rund 91 000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt 29 Milliarden Euro abspaltet, nennt der Konzern vor allem einen Grund: Alleine könne sich das Energiegeschäft besser entwickeln und leichter an Geld für Investitionen kommen. Im großen Konzernverbund ist das für das vergleichsweise margenschwache Energy-Geschäft schwieriger. Der verbleibende Siemens-Konzern wiederum will sich auf seine profitableren Geschäftsfelder wie Digital Industries oder Smart Infrastructure konzentrieren.
Zu Siemens Energy gehört neben der alten Siemens-Sparte Power and Gas auch die 67-Prozent-Beteiligung am spanischen Windkraft-Unternehmen Siemens Gamesa. Derzeit ist der Sitz von Energy in München. Ob dies so bleibt, wird im Laufe des zweiten Halbjahres entschieden. Der Sitz soll allerdings in Deutschland bleiben. Angesichts seiner Größe gilt Siemens Energy als relativ sicherer Kandidat für eine Aufnahme in den MDAX, möglicherweise könnte das Unternehmen mittelfristig sogar in den DAX aufsteigen.
Der Umbau von Siemens schreitet weiter voran. An der Börse sollte das gut ankommen, der Konglomeratsabschlag dürfte durch die Abspaltung von Siemens Energy weiter sinken. Anleger lassen die Gewinne nach der jüngsten Erholungsrallye weiter laufen.
Mit Material von dpa-AFX