Eine gestrichene Kaufempfehlung durch Oddo BHF hat die Papiere von Siemens Healthineers mit 1,2 Prozent kräftig ins Minus gedrückt. Sie landen damit fast am kürzlich erreichten Tief seit Anfang 2021. Analyst Daniel Wendorff blick inzwischen skeptischer auf die Margenentwicklung des Medizintechnikkonzerns.
Die Investmentbank Oddo BHF hat Siemens Healthineers von "Outperform" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 64 auf 49 Euro gesenkt. Starke Umsätze mit Antigen-Schnelltests hätten bislang die Schwäche in anderen Bereichen überkompensiert, schrieb Analyst Daniel Wendorff in einer am Montag vorliegenden Studie. Nun wird Wendorff aber für die Margen vorsichtiger.
Die britische Investmentbank Barclays hat Siemens Healthineers hingegen hatte Siemens Healthineers vor Kurzem von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 60 auf 67 Euro angehoben. Nach dem schwachen Jahresstart des Medizintechniksektors gebe es gute Gründe für Zuversicht, schrieb Analyst Hassan Al-Wakeel in seiner jüngsten Branchenstudie. So sei die Umsatzdynamik robust, auch weil nach Corona viele Operationen in Krankenhäusern nachgeholt werden müssten. Zudem erschienen die Aktien attraktiv bewertet, wenngleich die Inflationssorgen, die zuletzt auf ihnen gelastet hätten, nicht so schnell verschwinden dürften. Bei Siemens Healthineers, Smith & Nephew sowie bei Fresenius sieht der Experte bei den Jahresprognosen der Konzerne durchaus Luft nach oben, während es bei Philips Risiken gebe.
Auf die Stimmung in der gesamten Branche drückten zuletzt die enttäuschenden Jahresziele des schwedischen Unternehmens Getinge.
belasten auch in der deutschen Medizintechnik-Branche am Mittwoch die Kurse. Getinge-Papiere brachen in Stockholm um bis zu 18,5 Prozent ein auf das tiefste Niveau seit Anfang 2021. Erst nahe der Marke von 200 Kronen fing sich der Kurs etwas, zuletzt büßten die Titel aber immer noch 14,4 Prozent auf 214 Kronen ein.
Die Aktie von Siemens Healthineers ist im Zuge der jüngsten Korrektur unter den Stopp des AKTIONÄR gerutscht und wurde verkauft. Konzern ist aber grundsätzlich stark aufgestellt und bewegt sich in einem lukrativen Wachstumsmarkt. Anleger warten nun eine Bodenbildung ab, ehe die Aktie wieder für einen Neueinstieg interessant wird.