Nach den deutlichen Kursgewinnen an den deutschen Börsen im Wochenverlauf fehlt am Mittwoch etwas der Schwung. Die Siemens-Aktie schlägt sich im eher schwachen Marktumfeld noch relativ stabil. Die kanadische Bank RBC drückt mit einer neuen Studie, in der eher verhaltene Worte gewählt werden, aber etwas auf die Stimmung.
In den vergangenen drei Monaten sei die Siemens-Aktie um zwölf Prozent besser gelaufen als die Wettbewerber in der Industriegüterbranche, so RBC-Analyst Mark Fielding. Der Bewertungsabschlag, mit dem der DAX-Titel zuvor gehandelt wurde, habe sich nun in einen Aufschlag gewandelt. Dieser sei zwar angemessen, das Kursziel von 245 Euro habe Siemens nun aber fast erreicht. Fielding senkte deshalb seine Einstufung von „Outperform“ zu „Sector Perform“.
Klar ist: Die Siemens-Aktie hat sich zuletzt sehr gut entwickelt und ist von einem Rekordhoch zum nächsten geklettert. Dabei läuft es gerade in der wichtigen Sparte Digital Industries nach wie vor eher zäh. Das untermauern auch die Stellenstreichungen, die am Dienstag bekannt gegeben wurden. Mit den jüngsten Quartalszahlen hat der Konzern aber in Aussicht gestellt, dass sich dies nun aber langsam wieder ändern soll und Besserung eintreten dürfte. Sollte die langjährige Vorzeigesparte tatsächlich wieder in die Spur kommen, dann wird sich das direkt in den Zahlen und in der Folge voraussichtlich auch im Aktienkurs widerspiegeln.
Ohne größere Rücksetzer hat sich die Siemens-Aktie zuletzt nach oben entwickelt und war damit einer der Stabilitätsanker im DAX. DER AKTIONÄR ist anders als die RBC der Meinung, dass die Aktie angesichts der starken Position bei Digitalisierung im Vergleich zu Wettbewerbern wie Schneider Electric noch immer zu günstig ist. Eine mögliche Trendwende bei Digital Industries bringt zudem neue Fantasie. Die Aktie bleibt langfristig interessant.