Bereits am Montag hatten Medienberichte darauf hingedeutet, dass die Verhandlungen zwischen Siemens Energy und dem Bund wegen der Milliardengarantien für neue Projekte erfolgreich waren. Nun bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium, dass es eine Lösung für den kriselnden DAX-Konzern gebe.
„Wir, ich würde sagen, haben eine Lösung gefunden und werden die dann auch demnächst öffentlich machen“, sagte Grünen-Politiker und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bereits zuvor am Dienstag in Berlin. Am Nachmittag teilte nun das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit, dass Siemens Energy mit einer Bürgschaft in Höhe von 7,5 Milliarden Euro gestützt werde. Das Geld soll aber nur unter der Bedingung bereitgestellt werden, dass unter anderem auch Banken das Unternehmen absichern.
Am Vortag hatte das Handelsblatt bereits über eine entsprechende Lösung berichtet. Demnach soll Siemens Energy insgesamt Garantien für Großprojekte in Höhe von 15 Milliarden Euro bekommen. Auch für die Beteiligung des 25-Prozent-Großaktionärs Siemens, auf die der Bund bestanden hatte, gebe es eine Lösung.
Das Problem bei Siemens Energy sei durch die Übernahme der spanischen Firma Gamesa und fehlerhafte Windturbinen entstanden, hatte Habeck nun gesagt. Ansonsten sei der Konzern kerngesund und habe volle Auftragsbücher. Klar ist auch: Es geht bei den Bürgschaften des Bundes nicht um Liquiditätsprobleme von Siemens Energy, es soll also kein Geld fließen – gesichert werden soll damit nur die Finanzierung neuer Projekte.
Die Erholung bei Siemens Energy setzt sich an der Börse am Dienstag fort. Die Aktie hat inzwischen auch die 10-Euro-Marke überwunden, die Bestätigung der Einigung mit dem Bund hat am Nachmittag aber kaum noch Impulse gebracht. Spannend wird es nun mit der Zahlenvorlage am morgigen Mittwoch sowie dem anstehenden Kapitalmarkttag am 21. November. Dort müssen Lösungen für die Probleme gefunden werden.
Mit Material von dpa-AFX