Die Aktie von Siemens Energy ist einmal mehr am Widerstandsbereich bei rund 14,50 Euro abgeprallt. Mit einem Minus von rund zwei Prozent zählt der Energietechnikkonzern am Montag zu den schwächsten Werten im DAX. Derweil äußerte der Großbritannien-Chef des Konzerns Kritik am dortigen Windausbau.
Das Vereinigte Königreiche komme bei der Energiewende nicht schnell genug voran, so der bei Siemens Energy für Großbritannien zuständige Darren Davidson. Das Land werde seine Ziele bei der Offshore-Windenergie nicht erreichen, wenn es so weitergehe wie bisher.
Für den DAX-Konzern spielt Großbritannien eine wichtige Rolle. „Siemens Energy beschäftigt in Großbritannien 6.000 Mitarbeiter in den Bereichen Stromübertragung, Stromerzeugung, Windkraft und wasserstoffbetriebene Gasturbinen – wir sind also in der gesamten Energielandschaft vertreten", sagte Davidson. „Ich denke, wir müssen an vorderster Front dabei sein und unseren Kunden und der Regierung helfen, Pläne vorzulegen, was wir erreichen können, denn wenn ich ganz ehrlich bin, sind wir nicht schnell genug.“
Es sollte jedem klar sein, dass die Geschwindigkeit des Ausbaus erhöht werden müsse, so Davidson weiter. „Ich denke, wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir unser Ziel, 50 Gigawatt an (Offshore-)Windkraftanlagen in Großbritannien zu errichten, nicht erreichen. Und ich denke, es ist wirklich wichtig, dass wir das erkennen und auf Veränderungen drängen.“ Um das Ziel einer Netto-Null zu erreichen, sei auch Wasserstoff wichtig. Dieser könnte aus Windkraft erzeugt werden, wenn die Produktion das Angebot übersteigt.
Siemens Energy spielt mit seiner Windtochter Gamesa und seinen Lösungen rund um das Thema Wasserstoff eine entscheidende Rolle bei der Energiewende. Doch die Gamesa-Krise wegen hausgemachter Probleme überschattet nach wie vor alles. Der Ausbruch über 14,50 Euro lässt auf sich warten. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Es gibt Werte mit einem spannenderen Chance-Risiko-Verhältnis.