Nach dem starken Lauf der vergangenen Monate muss die Aktie von Siemens Energy der Rally am Donnerstag etwas Tribut zollen. Mit einem Minus von rund einem Prozent zählt der Energietechnikkonzern zu den schwächeren Werten im DAX. Ein Milliardenauftrag aus Dänemark und eine deutliche Kurszielanhebung der DZ Bank verleihen keinen Schwung.
Siemens Energy hat mit dem dänischen Staatskonzern Energinet einen Rahmenvertrag mit einem Volumen von umgerechnet 1,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Der DAX-Konzern soll Transformatoren und Schaltanlagen für Umspannwerke liefern, damit das dänische Stromnetz ausgebaut werden kann. In den nächsten acht Jahren sollen im westlichen Teil Dänemarks etwa 50 neue oder verstärkte 150-kV-Umspannwerke gebaut oder erweitert werden.
Die neuen Umspannwerke sollen automatisiert sein und modernste Netztechnologien von Siemens Energy enthalten. Für die ersten vier Jahre wird bereits ein Auftragsvolumen von 800 Millionen Euro veranschlagt. „Diese Vereinbarung ermöglicht es Siemens Energy, seine Kapazitäten zu planen, was sowohl der dänischen als auch der europäischen Energieinfrastruktur zugute kommen wird. Wir freuen uns, dass man uns das Vertrauen schenkt, den Netzausbau in Dänemark voranzutreiben", so Siemens-Energy-Manager Tim Holt.
Die DZ Bank hat derweil den fairen Wert von Siemens Energy nach den Zahlen deutlich von 14 auf 24 Euro angehoben, die Einstufung lautet nach dem starken Lauf zuletzt aber weiterhin „Halten“. „Siemens Energy konnte mit dem zweiten Quartal, dem CEO-Wechsel bei Gamesa und einem Zeitplan für den Re-Start bei Onshore-Wind punkten“, so Analyst Alexander Hauenstein. Die Umsetzung der Maßnahmen bräuchte aber nach wie vor viel Zeit und die Erwartungshaltung habe sich zuletzt massiv erhöht.
Trotz des Rücksetzers am Donnerstag hat sich das Chartbild bei Siemens Energy deutlich aufgehellt. Wer investiert ist, bleibt an Bord. Langfristig sieht DER AKTIONÄR beim Rivalen GE Vernova aber nach wie vor ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis.