Nach der starken Entwicklung zu Wochenbeginn schnauft die Aktie von Siemens Energy am Mittwoch im schwachen Marktumfeld etwas durch. Der DAX-Titel notiert aber weiter auf dem höchsten Stand seit 2021. Derweil arbeitet der Energietechnikkonzern nach wie vor daran, die kriselnde Windsparte Gamesa wieder in die Spur zu bekommen.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat bereits am Dienstag unter Berufung auf Insider berichtet, dass der Konzern überlege, 4.100 Stellen bei Gamesa zu streichen. Es würden bereits Gespräche mit Arbeitnehmervertretern über strukturelle Veränderungen geführt. Betroffen seien etwa Jobs in Dänemark, Spanien und auch Deutschland.
In einer Stellungnahme erklärte Siemens Energy laut dem Bericht, dass Verhandlungen über Restrukturierungsmaßnahmen aufgenommen wurden. Ergebnisse sollen aber erst bekannt gegeben werden, wenn Details mit allen involvierten Parteien erörtert wurden. Angesichts der Milliardenverluste durch die hausgemachten Probleme in der Windsparte ist der Druck auf das Management hoch, zeitnah Verbesserungen zu erzielen.
Im Windgeschäft will sich Siemens Energy künftig vor allem auf die Märkte Europa und USA konzentrieren. Das wachsende Offshore-Geschäft soll dabei den langsameren Absatz von Onshore-Turbinen ausgleichen. Zuletzt wurde bereits bekannt, dass sich Gamesa von seinem Geschäft in Indien trennen könnte – ein großer Schritt, der die neue Strategie des Konzerns untermauert.
Die Trendstärke von Siemens Energy ist nach wie vor beeindruckend. Seit den Tiefs im vergangenen Jahr hat sich die Aktie inzwischen mehr als vervierfacht. Anleger sollten die Gewinne laufen lassen, aber stets die Gamesa-Risiken im Hinterkopf behalten, denn nach wie vor sind die Probleme etwa mit den defekten Turbinen nicht komplett überwunden. Wer es etwas weniger spekulativ mag, kann deshalb zum US-Rivalen GE Vernova greifen, der ein ähnliches Portfolio aufweist und seit dem Börsengang im April ebenfalls gut performt hat.