Nach dem Ausbruch aus der zähen Seitwärtsbewegung hat die Aktie von Siemens Energy wieder Fahrt aufgenommen. Nach der rasanten Rally in den vergangenen Tagen fehlen nur noch wenige Cent bis zum Allzeithoch bei 34,48 Euro. Der Konzern hat nun die Weichen für die Zukunft gestellt und eine wichtige Personalentscheidung getroffen.
Der Vertrag von Vorstandschef Christian Bruch wurde um weitere fünf Jahre verlängert, gab der Konzern am Mittwochabend bekannt. Auf der Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, das Arbeitspapier bis April 2030 auszudehnen. „Christian Bruch hat Siemens Energy in seiner ersten Amtszeit durch turbulente Zeiten geführt“, so Joe Kaeser, der Chef des Kontrollgremiums. Die Verselbständigung des Konzerns unter schwierigen Bedingungen, die geopolitischen Turbulenzen und vor allem die vollständige Übernahme des Windgeschäfts mit der folgenden Krise hätten große Herausforderungen dargestellt, die Bruchs Amtszeit nicht einfach gemacht haben.
Kaeser betonte aber auch, dass das Management die konventionellen Geschäfte „auf neue Ebenen gehoben“ und auch „den existenziellen Verfall des Windgeschäfts gestoppt“ habe. „Erste Wirkungen daraus sind bereits sichtbar und die geplante Rückkehr des Windgeschäfts in die Gewinnzone ab 2026 wird eines der größten Sanierungsprojekte der Siemens-Geschichte abschließen“, so Kaeser.
„Mein Ziel bleibt, die Profitabilität und den Wert von Siemens Energy kontinuierlich zu steigern“, sagte Bruch selbst zu seinen Ambitionen. „Dies bedeutet zunächst die konsequente Umsetzung unserer Prioritäten: profitables Wachstum, Sanierung des Windgeschäfts und die weitere Stärkung unserer Bilanz.“
Bruch hat noch viel Arbeit vor sich – vor allem rund um das Windgeschäft. Doch die rasante Erholung des Aktienkurses zeigt, dass auch die Anleger ihm zutrauen, die Wende zu schaffen. Ein neues Rekordhoch scheint kurzfristig möglich, auch wenn eine Verschnaufpause inzwischen überfällig erscheint. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen.