Die Aktie von Siemens Energy dümpelt seit der Abspaltung von der Mutter Siemens im Bereich um 20 Euro herum. Inzwischen sollten allerdings die meisten Altaktionäre, die nicht an einem Investment interessiert sind, ihre Papiere verkauft haben – und der Fokus auf die Bewertung von Siemens Energy fallen. Spannend ist vor allem die Siemens-Gamesa-Beteiligung.
Aktuell bringt Siemens Energy 14,6 Milliarden Euro auf die Börsenwaage. Bedenkt man, dass vor der Abspaltung noch Bewertungen von bis zu 23 Milliarden Euro für möglich gehalten wurden, erscheint das günstig. Hinzu kommt, dass alleine die Beteiligung am Turbinenbauer Siemens Gamesa nach der Kursrallye der Tochter bereits 11,7 Milliarden Euro wert ist – satte 80 Prozent des gesamten Börsenwerts von Siemens Energy.
Klar ist, dass bei Siemens Energy vor allem im Geschäft mit großen Gasturbinen weiter Probleme bestehen. Allerdings macht dieses nur rund zehn Prozent der Umsätze aus. Auch wenn der Wandel in der Energiebranche den Konzern noch vor Herausforderungen stellen wird, sollten Anleger deshalb ihren Blick durchaus auf die Chancen richten.
Neben der wertvollen und aussichtsreichen Beteiligung an Siemens Gamesa ist vor allem auch das Servicegeschäft durchaus lukrativ. Hinzu kommt, dass mittelfristig sogar eine Komplettübernahme von Siemens Gamesa im Bereich des Möglichen liegt. Sobald die Siemens-Energy-Aktie dann auch noch in den MDAX kommt – stellt die Deutsche Börse ihre Regeln wie erwartet um, wäre sogar ein DAX-Aufstieg denkbar –, dürften zudem neue Käufer auf den Plan treten. Neben Indexfonds sollte auch das Interesse bei ausländischen Investoren dann deutlich zunehmen.
Viel passiert ist bei Siemens Energy seit dem Börsengang noch nicht. Doch die Bewertung ist attraktiv und die Aktie hat Luft nach oben – auch, wenn Rückschläge immer wieder einkalkuliert werden müssen. DER AKTIONÄR rät zum Kauf – der Stopp bleibt bei 17,85 Euro.