Am deutschen Aktienmarkt wird Luft abgelassen. Auf die Euphorie wegen des Finanzpakets von Union und SPD folgen Gewinnmitnahmen auf breiter Front. Die Siemens-Aktie schlägt sich in dem schwierigen Umfeld aber weiter gut und verliert kaum an Wert. Für die angeschlagene Sparte Digital Industries gibt es positive Signale.
Jahrelang war das Automatisierungsgeschäft das Aushängeschild von Siemens. Doch eine schwächelnde Konjunktur und vor allem Probleme in China sorgen inzwischen schon seit längerer Zeit für Probleme. Andere Sparten wie die Intelligente Infrastruktur, das Zuggeschäft oder die wiedererstarkte Tochter Siemens Healthineers haben das zuletzt kompensiert, langfristig soll das Digitalgeschäft aber wieder zum Zugpferd werden.
Alleine die deutlichen Stellenstreichungen, die diese Woche bestätigt wurden, werden dafür nicht genügen. Allerdings hat Siemens zuletzt bereits in Aussicht gestellt, dass erste Besserung im Geschäft bei Digital Industries zu erkennen sei. Auf einer Investorenkonferenz untermauerte Finanzchef Ralf Thomas das nun. Die Automatisierungstrends seien sogar einen Tick besser als zunächst für das zweite Quartal 2024/25 (per Ende September) gedacht, so Analyst Gael de-Bray von der Deutschen Bank nach einer Investorenkonferenz mit Thomas. Das Kursziel von de-Bray lautet 240 Euro, die Einstufung unverändert „Buy“.
Trotz der Schwäche der Digital Industries hat sich die Siemens-Aktie zuletzt ohne größere Rücksetzer nach oben entwickelt. Gibt es in dem wichtigen Bereich nun weitere Anzeichen einer Trendwende, dann dürfte sich das sowohl in den Zahlen als auch im Aktienkurs zeitnah widerspiegeln. Denn grundsätzlich gilt: Der jahrelange Umbau und der zunehmende Fokus auf Digitalisierung waren der richtige Schritt. Die Aktie war zuletzt einer der Stabilitätsanker im DAX und bleibt langfristig ein Basisinvestment.