Im freundlichen Marktumfeld hat sich die Siemens-Aktie zuletzt wieder von ihren Tiefs gelöst. Nach dem Gap-Close bei 141,20 Euro geht der Blick nun wieder Richtung Allzeithoch. Derweil setzt der Industriekonzern seinen tiefgreifenden Umbau fort. So soll das Geschäft mit großen Antrieben ausgegliedert werden.
Siemens bereite mit dem Schritt eine mögliche Partnersuche oder einen Verkauf der Einheit namens Large Drive Applications (LDA) vor, berichtete das Handelsblatt. Die Sparte zählt bereits zu den sogenannten Portfolio Companies, die nicht mehr zum Kerngeschäft von Siemens gehören. Betroffen sind von der Ausgliederung demnach weltweit mehr als 7.000 Beschäftigte, 2.200 davon in Deutschland.
Siemens selbst bestätigte die Pläne im Grundsatz. „Wir haben beschlossen, die LDA-Aktivitäten in eigenen Gesellschaften zu bündeln“, so ein Sprecher auf Anfrage. Siemens wolle dem Geschäft „zusätzliche Eigenständigkeit und unternehmerische Freiheiten geben, damit es sich noch besser auf seine Märkte und Kunden fokussieren kann“.
Trotz des fortschreitenden Umbaus wolle Siemens-Chef Roland Busch laut Industriekreisen keine reine IT-Firma kreieren. „Die Kombination von Hard- und Software ist gerade die Stärke von Siemens.“ Auch ein möglicher Verkauf der LDA-Sparte stehe nicht unmittelbar bevor, da die formale Ausgliederung Zeit brauche.
Weitere Schritte beim Umbau sind positiv zu werten. Der Konglomeratsabschlag dürfte durch die zunehmende Entflechtung der Strukturen weiter zurückgehen. Ein neuer Anlauf Richtung Rekordhoch scheint möglich. Die Aktie ist attraktiv bewertet und bleibt ein Basisinvestment im DAX.