Die Aktie des Elektrokonzerns Siemens ist nach einem zunächst negativen Start am Donnerstag deutlich ins Plus gelaufen. Ein Grund für die positive Performance war die Ankündigung des EZB-Präsidenten Mario Draghi, den Leitzins von bisher 0,15 auf 0,05 Prozent und damit auf ein neues Rekordtief zu senken. Am frühen Nachmittag notiert die Siemens-Aktie damit 1,3 Prozent im Plus bei 98,43 Euro. Zudem profitiert Siemens auch von mehreren Kaufempfehlungen und der Internationalen Funkausstellung in Berlin.
Analysten heben den Daumen
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Einstufung für Siemens auf "Outperform" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen. Die Anlegersorgen rund um eine möglicherweise teure Übernahme des US-amerikanischen Maschinenbauers Dresser-Rand durch den Industriekonzern seien zwar gerechtfertigt, schrieben die Analysten in einer Studie. Ein Kauf sei aber ab dem Jahr 2017 wertsteigernd, solange der Übernahmepreis nicht über 80 US-Dollar je Aktie liege. Die Aktie ist der "Top Pick" der Experten unter den europäischen Investitionsgüterherstellern.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Siemens ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 105 Euro belassen. Die Aktie des Elektrokonzerns sei attraktiv bewertet und dürfte sich dank kleinerer Beteiligungsverkäufe, weiterem Risikoabbau und Verbesserungen im Betriebskapital besser als die Konkurrenzwerte entwickeln, so Analyst Fredric Stahl. Der Investorentag am 9. Dezember dürfte ein Impulsgeber für den Titel werden. Der Experte passte seine Gewinnschätzungen leicht an einige Beteiligungsverkäufe an. Die Aktie gehört auch zu seinen "Top Picks".
Gute Aussichten
Zudem dürfte auch die Elektronikmesse IFA die Aktie unterstützen. Hier stellten die drei deutschen Unternehmen neue Apps für das Smartphone vor, mit denen die Nutzer ihre Haushaltsgeräte auch von unterwegs steuern können. So lässt sich beispielsweise der Backofen mit Auswahl der Temperatur einschalten oder das Programm der Waschmaschine starten. Die Elektrobranche sieht ohnehin goldenen Zeiten bevor. Der Geschäftsführer von Siemens-Electrogeräte, Roland Hagenbucher, sagte, allein in Deutschland seien zehn Millionen Küchen älter als 20 Jahre. "Das heißt, dass 40 bis 45 Millionen Geräte reif sind für den Wechsel." Auch wegen des Baubooms in den Städten und der großen Zahl an Altbau-Sanierungen sei die Branche optimistisch. DER AKTIONÄR empfiehlt die Aktie von Siemens mit einem Stopp bei 80 Euro zum Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)