Beim Elektronikkonzern Siemens legt die Windkraftsparte weiter zu. Nun will Siemens Strom aus Offshore-Windparks billiger machen. Bis 2020 sollen die Kosten für elektrische Energie aus Meerwindparks dank rationeller Fertigung auf weniger als zehn Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden, berichtete ein Siemens-Sprecher am Sonntag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts" (Montag). Das wären rund 40 Prozent weniger als heute. So will Siemens laut "Handelsblatt" an mehreren Stellen sparen - von den Fundamenten über die Rotorblätter bis zum Anschluss der Windkraftanlagen an das Stromnetz an Land. Die neuen Lösungen will der Konzern demnächst vorstellen.
Windkraft-Großauftrag aus Norwegen
Erst vor Kurzem erhielten die Münchener von den norwegischen Energieversorgern Statoil und Statkraft einen Auftrag über Lieferung von 67 Windkraftturbinen mit einer Leistung von jeweils sechs Megawatt. Die Bestellung hat inklusive eines fünfjährigen Servicevertrags ein Volumen von 500 Millionen britischen Pfund, umgerechnet rund 650 Millionen Euro. Die Installation der Anlagen im britischen Offshore-Windpark "Dudgeon" ist ab Anfang 2017 geplant.
Insgesamt geht es in der Branche der Windkraftanlagenbauer wieder vorwärts. Die Hersteller hatten in den vergangenen Jahren unter einem harten Preiskampf gelitten. Zuletzt berichteten auch die Siemens-Konkurrenten Vestas und Nordex nach längerer Durststrecke von besseren Geschäften. Die Offshore-Windkraft gilt wegen der auftretenden Winde auf hoher See als effizient, der Netzanschluss allerdings ist teuer und litt vor allem in Deutschland unter unsicheren Rechtsbedingungen. Siemens hatte wegen Verzögerungen beim Anschluss von Windparks auf hoher See in der Vergangenheit bereits Lehrgeld gezahlt.
Dabeibleiben
In einem positiven Umfeld dürfte die Siemens-Aktie schon relativ bald wieder Kurs auf die 100-Euro-Marke nehmen. Ein Sprung darüber wäre nicht nur aus psychologischer Sicht ein klares Kaufsignal. Investierte Anleger bleiben weiterhin an Bord. Auch für einen Neueinstieg ist es noch nicht zu spät. Am heutigen Montag gewinnt das Papier 1,5 Prozent auf 95,12 Euro. Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 80 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)