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Showdown am Montag: Das müssen Anleger zu den Zahlen von Carnival wissen

Showdown am Montag: Das müssen Anleger zu den Zahlen von Carnival wissen
Foto: Lorraine Boogich/iStock
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23.06.2023 ‧ Max Gross

Tourismus- und Kreuzfahrtaktien standen bei Investoren zuletzt hoch im Kurs. Anleger wetten mit einiger Berechtigung, wie die optimistischen Einkaufsmanagerindizes im Dienstleistungsbereich zeigen, auf eine starke Sommersaison und eine hohe Nachfrage nach Urlaubsreisen. Von der Aufbruchsstimmung profitierte vor allem Carnival, das mit seinem Vierteljahresbericht am Montag beweisen muss, vom großen Interesse auch finanziell zu profitieren.

Der Turnaround des globalen Tourismusgeschäfts läuft! Angesichts der weltweit hohen Inflationsraten sinkt zwar die Konsumlaune, die Reiselust zeigt sich davon bislang aber nicht betroffen. Die Nachfrage ist hoch, Rückenwind für Carnival, Norwegian Cruises und Co, deren Papiere in den vergangenen Wochen stark zulegen konnten.

Mit dem Vierteljahresbericht in der Vorbörse am Montag muss Carnival nun beweisen, dass der Vertrauensvorschuss berechtigt ist. Nach einem zufriedenstellenden Quartalsreport vor drei Monaten, vor allem die Erlöse zeigten mit einem Plus von 167 Prozent gegenüber dem Vorjahr eine gewaltige Erholung, muss der auf Kreuzschifffahrten spezialisierte Tourismuskonzern zeigen, dass die Erholung mit unveränderter Dynamik anhält.

Nach Umsätzen in Höhe von 4,4 Mrd. Dollar im Vorquartal werden nun rund 4,8 Mrd. Dollar erwartet. Das entspräche gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Plus von 99 Prozent und würde die besten drei Monate seit Beginn der Corona-Pandemie bedeuten. Mit einem profitablen Geschäft ist allerdings noch nicht zu rechnen: Nach Verlusten von 0,55 Dollar pro Aktie liegt die Schätzung nun bei einem Minus von 0,34 Dollar. Das würde zwar eine operative Verbesserung bedeuten, hilft Carnival aber kaum, seinen mit einer Nettoverschuldung von 31 Mrd. Dollar gewaltigen Schuldenberg abzutragen.

Sollte der Kreuzfahrtanbieter also nicht völlig überraschend einen Rückkehr in die Gewinnzone vermelden können, dürften sich Investoren auch dafür interessieren, wie es um die Liquidität und die Refinanzierungsmöglichkeiten des Konzerns steht - insbesondere vor dem Hintergrund weiter steigender Zinsen.

Carnival plc (WKN: 264713)

Für Action in der Aktie dürfte am Montag jedenfalls gesorgt sein, am Optionsmarkt ist bis Freitag nächster Woche eine Kursbewegung von 11,2 Prozent eingepreist. Ein Blick in das Open Interest zeigt eine Call-Quote von 62 Prozent - die deutliche Mehrheit der Marktteilnehmenden, darunter jüngst einmal mehr auch besonders waghalsige Meme-Trader, rechnet für die kommende Woche also mit steigenden Kursen.

Das wäre ganz im Sinne der Aktie, der erst kürzlich ein Golden Cross gelungen ist, und auch bereits investierter Anleger, die im Falle eines Misserfolgs den von DER AKTIONÄR empfohlenen Stopp bei etwa 11,40 Dollar beachten sollten.

Die Hürde, die Erwartungen des Marktes zu schlagen, liegt nicht allzu hoch. Das dürfte das Mindeste sein, den Kursanstieg der letzten Wochen zu rechtfertigen. Um die Aufbruchsstimmung in der Branche aber nicht zu gefährden, darf Carnival auch mit Rücksicht auf die prekäre Finanzlage beim Ausblick keinesfalls patzen. Vor allem muss schnell ein überzeugender Plan her, wie man wieder profitabel wirtschaften will.

Gelingt es dem Management, diese Sorgen zu adressieren, steht weiteren Kursgewinnen in der laufenden Empfehlung von DER AKTIONÄR (+38 Prozent) nichts im Wege.

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