Zu Wochenbeginn steigen die Aktien der Versandapotheken-Unternehmen Zur Rose und Shop Apotheke Europe gegen den Markt weiter. Beide Firmen haben vor Kurzem einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr und eine Einschätzung zur Corona-Krise abgegeben. Ein Vergleich.
Zur Rose will weiter wachsen
In der Vergangenheit hat Zur Rose auf eine aggressive Buy-and-Build-Strategie gesetzt und unter anderem die Versandapotheke Medpex geschluckt. Diese Akquisition ist im Umsatzwachstum von 30 Prozent im Geschäftsjahr 2019 enthalten. Die EBITDA-Marge lag bei minus 1,0 Prozent.
Für 2020 peilt die Unternehmensgruppe einen Zuwachs beim Umsatz von rund zehn Prozent an. Zudem strebt Zur Rose ein ausgeglichenes Ergebnis auf EBITDA-Basis an.
Aussagen zur Corona-Krise
Im Zusammenhang mit der Covid-19-Situation habe die Sicherstellung der Medikamentenversorgung oberste Priorität, so Zur Rose im Rahmen der Zahlenvorlage. In der Schweiz kommt Zur Rose als Teil der "Kontinuitätsplanung Heilmittelversorgung" des Bundes zudem eine besondere Rolle zu. "Die Zur-Rose-Gruppe erwartet durch die aktuelle globale Covid-19-Krise eine deutlich schnellere Marktakzeptanz für den Medikamentenversand und digitale Gesundheitsdienstleistungen", heißt es weiter.
Shop Apotheke Europe will noch stärker wachsen
Auch die Shop Apotheke Europe hat vor Kurzem Zahlen vorgelegt und auf die Coronavirus-Situation geblickt. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte Shop Apotheke Europe eine bereinigte EBITDA-Marge 2019 von minus 1,9 Prozent, welche deutlich über dem eigenen Zielkorridor von minus 2,2 bis minus 2,3 Prozent lag. Die erfreuliche Entwicklung basiert auf einem starken Schlussquartal. In diesem Berichtszeitraum betrug diese Marge nur minus 1,0 Prozent, also auf dem Niveau von Zur Rose. Shop Apotheke Europe erzielte 2019 eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent auf 701 Millionen Euro.
Für 2020 rechnet Shop Apotheke Europe mit einem "organisch getriebenen" Wachstum von 20 Prozent und dem Break-even auf bereinigter EBITDA-Basis, also doppelt so schnell wie Zur Rose bei einem vergleichbaren Margenziel.
Einfluss des Coronavirus
"Der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter und die bestmögliche Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden sind unser Hauptaugenmerk in diesen herausfordernden Wochen", erklärt Shop-Apotheke-Chef Stefan Feltens die Lage. "Zurzeit verzeichnen wir noch keine Störungen in der Lieferkette oder Einschränkungen im Betriebsablauf. Dies könnte sich aber abhängig von der weiteren Entwicklung des Ausbruchs ändern. Wir agieren daher aktuell in einem von hoher Unsicherheit geprägten Umfeld."
Beide Aktien stehen inmitten der Corona-Krise hoch im Anlegerkurs. Zu Wochenbeginn ist die Zur-Rose-Aktie auf ein neues 52-Wochen-Hoch ausgebrochen, Shop Apotheke steht kurz davor. Sowohl Shop Apotheke Europe als auch die Zur-Rose-Gruppe haben unverändert ihren Charme. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen!