Die Ölpreise haben in den vergangenen Handelswochen weiter Boden gut machen können. Mittlerweile notieren Brent, WTI und Co auf dem höchsten Niveau seit dem Corona-Crash. Davon profitieren natürlich auch Energiekonzerne wie etwa Royal Dutch Shell, BP oder Total. Wo sollten Anleger jetzt zugreifen?
Diese Frage haben sich auch die Experten der US-Großbank JPMorgan gestellt und haben den gesamten Sektor erneut genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurde die Einstufung der B-Aktie von Shell auf „Neutral“ belassen und das Kursziel von 1.700 auf 1.600 Britische Pence (umgerechnet 17,90 Euro) gesenkt. Analyst Christyan Malek erklärte, nach dem Nachfragetiefpunkt im zweiten Quartal hellten sich die Aussichten für die Energieriesen allmählich wieder auf. Die Shell-Anteile sind seiner Ansicht nach langfristig zweifellos werthaltig. Wegen der aktuellen Ausrichtung des Unternehmens dürfte es die Aktie aber wohl schwer haben, sich bis zum Jahresende überdurchschnittlich zu entwickeln.
Zuversichtlicher ist JPMorgan hingegen für BP gestimmt. Malek hat sein Anlagevotum auf "Overweight" belassen und das Kursziel bei 425 Pence. Die Briten müssen den starken Worten zum Konzernumbau noch Taten folgen lassen. Er lobt aber die hohe Dividendenrendite. Auch deshalb zählt Malek BP neben Total, Equinor und Galp zu seinen derzeitigen Branchenfavoriten.
Dementsprechend hat Malek auch die Anteile von Total erneut mit "Overweight" eingestuft. Das Kursziel lautet unverändert 42,00 Euro. Seiner Meinung nach verdiene die Aktie des französischen Energieriesen wegen der soliden Geschäftszahlen und der hohen Dividendenrendite einen Bewertungsaufschlag. Zwar hat sich der Kurs im laufenden Jahr bereits etwas besser als die restlichen Branchentitel entwickelt, das reicht in Maleks Augen aber noch nicht aus.
Für den AKTIONÄR bleibt Total der Favorit im Sektor. Die Franzosen glänzen mit einer starken Kostenstruktur sowie einer vielversprechenden Aufstellung in Zukunftsmärkten wie etwa Erneuerbare Energien, E-Mobilität oder Wasserstoff. Langfristig orientierte Anleger können bei der dividendenstarken Aktie (Rendite von knapp acht Prozent) weiterhin zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 27,50 Euro belassen werden.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.