Patrick Pouyanne hat in den vergangenen Jahren sehr viel richtig gemacht. Der Mann, der im Oktober 2014 an die Sitze von Total rückte, nachdem der bisherige Vorstandschef Christophe de Margerie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, hat den Konzern nun schon durch zwei historische Krisen geführt.
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit musste der Energieriese nach dem rapiden Ölpreisverfall von mehr als 100 Dollar im August 2014 auf unter 30 Dollar je Barrel Anfang 2016 auf Kurs gehalten werden. Pouyanne und seinem Team gelang dies bravourös: Total blieb dank enormer Kostendisziplin und einer starken Stellung im Petrochemie- sowie im Tankstellengeschäft stets profitabel und erhöhte sogar die Dividende.
Nachdem sich die Ölpreise ab Anfang 2016 wieder nachhaltig stabilisiert hatten, hob Total stetig die Dividende an. Zudem investierte Total kräftig in Erneuerbare Energien, in die E-Mobilität sowie in einige spannende Wasserstoffprojekte. Darüber hinaus behielt der Vorstand die Kosten stets im Blick, was sich als sehr wichtig erweisen sollte.
Denn im Zuge der Coronakrise brachen die Ölpreise erneut ein. Da durch die weltweiten Lockdowns dieses Mal auch die Erträge im sonst stabilen Geschäft mit Tankstellen und Raffinerien einknickten, drohten massive Verluste. Doch Total verbuchte in diesem wahren Horrorquartal operativ lediglich ein Minus von 300 Millionen Euro. Ähnlich wie BP oder auch Shell hat Total das ohnehin schwache zweite Quartal genutzt, um hohe Wertberichtigungen von 8,1 Milliarden Euro (vor allem auf einige Ölsandprojekte) vorzunehmen. Einige Branchenkenner erwarten, dass hierdurch hohe stille Reserven entstehen könnten.
24 Analysten - 24 Kaufempfehlungen!
Dass die Arbeit Pouyannes und seines Teams wirklich bemerkenswert ist, verdeutlicht der Blick auf die Analystenratings. Denn es ist wirklich äußerst selten, dass es ausnahmslos Kaufempfehlungen gibt. Bei Total raten derzeit alle 24 Experten, die sich regelmäßig mit der Aktie befassen, zum Kauf. Kein einziger stuft die Papiere mit „Halten“ ein, keiner mit „Verkaufen“. Einen derartigen Anblick bieten aktuell nur sehr wenig Firmen weltweit – und keine einzige aus der derzeit gebeutelten Öl- und Gasbranche.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Total-Aktie zuversichtlich gestimmt. Die Chancen, dass die Anteilscheine langfristig deutlich höher notieren, stehen sehr gut. Kurzfristig fehlt aktuell noch etwas die Dynamik, daher müssen Anleger mit einem Kauf nichts überstürzen. Wer die Dividendenperle (aktuelle Brutto-Rendite: 7,8 Prozent) im Depot hat, sollte sein Investment mit einem Stopp bei 27,50 Euro absichern.