Der Energiekonzern Shell hat am Mittwoch Eckdaten für das abgelaufene vierte Quartal vorgelegt. Da diese eher mau waren, ging es mit dem Aktienkurs etwas nach unten. Für die Experten ist die gestrige Meldung allerdings kein Grund, etwas an ihrer Einschätzung für die Dividendenperle zu verändern. So raten zwei Analysehäuser nach wie vor zum Kauf.
So hat etwa Jefferies die Shell-Aktie weiter auf "Buy" und sieht das Kursziel bei 3.200 Britischen Pence (umgerechnet 42,20 Euro) belassen. Daraus errechnet sich ausgehend vom gestrigen Schlusskurs Aufwärtspotenzial in Höhe von 35 Prozent. Der Konzern habe ein deutlich schwächeres Gas- und Ölhandelsgeschäft als erwartet in Aussicht gestellt, schrieb Analyst Giacomo Romeo in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Zudem seien die Briten nun vorsichtiger für die Volumina. Seiner Ansicht nach könnten die Konsens-Gewinnschätzungen daher um mehr als zehn Prozent sinken.
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Shell nach dem Zwischenbericht für das vierte Quartal 2024 auf "Outperform" mit einem Kursziel von 3.500 Pence belassen. Analyst Biraj Borkhataria wertet die Veröffentlichung in einer am gestrigen Mittwoch vorliegenden Studie gleichwohl negativ. Er sieht eine breite angelegte Schwäche in einer Reihe von Sparten und ein schwächeres Handelsgeschäft bei Öl, Gas und Energie.
Indes hat die Großbank UBS die Dividendenperle von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 2.800 auf 3.000 Pence angehoben. Der Free Cashflow des Ölkonzerns sei zu umfangreich, um ihn zu ignorieren, argumentierte Analyst Joshua Stone für seine Kaufempfehlung nach zuletzt schwacher Kursentwicklung. Gestützt auf die starke Bilanz seien Aktienrückkäufe "so sicher wie sonst nirgendwo in der Branche".
Auch DER AKTIONÄR hält die gestern vorgelegten Kennzahlen für keine allzu große Überraschung. Es bleibt letztlich dabei: 2024 lief es operativ einfach eher mau, doch die mittel- bis langfristigen Perspektiven für Shell sind gut. Fundamental betrachtet bleibt die Dividendenperle angesichts der starken Marktstellung, der soliden Bilanz und der günstigen Bewertung nach wie vor attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei der AKTIONÄR-Altempfehlung aus dem Herbst 2020 bei 26,00 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX