Die Aktie des britischen Energieriesen Shell hat sich in den vergangenen Wochen wieder etwas nach oben gekämpft. Und allmählich wird es für die Dividendenperle auch aus charttechnischer Sicht immer spannender. Denn der Kurs notiert aktuell nicht mehr weit unter dem Jahres- beziehungsweise Mehrmonats-Hoch.
Am 21. Januar markierten die Papiere bei 2.742 Britischen Pence (umgerechnet 33,19 Euro) an der Londoner Börse das bisherige Jahreshoch. Sollte diese Marke bald genommen werden, wäre der Weg rein charttechnisch betrachtet vorerst frei bis in den Bereich um 2.900 Pence. Sollte der Sprung darüber in den nächsten Wochen gelingen, so wäre das nächste Ziel das Allzeithoch bei 2.956 Pence.
Indes gibt es Rückenwind vom Rohstoffmarkt, denn die Ölpreise hatten gestern wieder deutlich zugelegt. Dies lag wohl auch an den Ankündigungen neuer Zollmaßnahmen der USA gegenüber Kanada und Mexiko. Denn nachdem zunächst noch Unklarheit herrschte, ab wann diese gelten sollen, wurde nun klargestellt, dass sie bereits ab dem 4. März in Kraft treten sollen. US-Präsident Donald Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: „Mexiko und Kanada senden weiterhin Drogen in sehr hohen, nicht akzeptablen Mengen in unser Land.“ Da die USA Rohöl aus beiden Ländern importieren, sorgte die Meldung direkt für steigende Ölpreise.
Indes hat die kanadische Bank RBC ihr Anlagevotum für die Anteilscheine von Shell auf „Outperform“ belassen. Das Kursziel wurde mit 3.500 Pence (umgerechnet 42,36 Euro) bestätigt, was knapp 32 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Nach einer Präsentation des britischen Unternehmens zum Flüssiggasgeschäft betonte RBC-Analyst Biraj Borkhataria, dass sich die Prognosespanne für die langfristige Nachfrage mittlerweile deutlich erweitert habe. Er wertet dies als ein Zeichen der Unsicherheit in Bezug auf die weltweite Energiewende, bei der aktuell noch nicht ganz klar ist, welche Rolle dabei Flüssiggas spielen wird.
Die Anteilscheine des strategisch gut aufgestellten Unternehmens mit solider Bilanz sind mit einem KGV von 9 sowie einem KBV von 1,1 weiterhin günstig bewertet und locken mit einer stattlichen Dividendenrendite von mehr als vier Prozent. Zudem ist die Aktie charttechnisch betrachtet spannend. Wer beim Energieriesen investiert ist, sollte den Stoppkurs weiterhin bei 26,00 Euro belassen.