Gelingt der in den vergangenen Monaten relativ schwach gelaufenen Shell-Aktie nun die Bodenbildung oder setzt sich der Abwärtstrend auch im kommenden Jahr fort? Diese Frage beschäftigt derzeit die Marktteilnehmer. Geht es nach den Experten von Jefferies, so ist der Fahrplan für die kommenden Wochen und Monate relativ klar.
So hat das Analysehaus das Kursziel für Shell von 3.100 auf 3.200 Britische Pence (umgerechnet 38,45 Euro) angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Giacomo Romeo passte sein Bewertungsmodell in seinem am Montag vorliegenden Branchenkommentar an aktuelle Preise und Prognosen an. Primär betrifft es die erwarteten Gaspreise für 2025.
Indes sind die Ölpreise am Montag nach einer starken Vorwoche leicht gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar gab im frühen Handel 24 Cent auf 74,25 Dollar nach. In der vergangenen Woche hatte sich der Brent-Preis um etwas mehr als drei Dollar oder knapp fünf Prozent verteuert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Januar sank am Montag um ein halbes Prozent auf 70,91 Dollar, nachdem er in den vergangenen fünf Handelstagen etwas mehr als sechs Prozent angezogen hatte. Insgesamt sind die Ölpreise in der ablaufenden Woche um rund drei Dollar gestiegen. Dazu trug auch die Aussicht auf weitere westliche Sanktionen gegenüber den Ölförderländer Russland und dem Iran bei. Die EU-Staaten hatten sich bereits am Mittwoch wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf ein neues Paket mit Sanktionen verständigt.
Commerzbank-Experte Carsten Fritsch erwartet aber keine Trendwende zu steigenden Ölpreise. "Denn die Ölnachfrage aus China bleibt schwach, womit der Wachstumsmotor der letzten Jahrzehnte ausfällt", heißt es in einem Ausblick. "Die zu Beginn der kommenden Woche anstehenden Zahlen zur chinesischen Raffinerieverarbeitung dürften diese Sorgen trotz eines zu erwartenden leichten Anstiegs kaum nachhaltig verringern.
DER AKTIONÄR sieht für die Shell-Papiere noch reichlich Luft nach oben. Schließlich ist die Aktie mit einem 2025er-KGV von 8 und einem KBV von 1,1 im Peer-Group-Vergleich immer noch deutlich günstiger bewertet als etwa Exxon oder Chevron. Zudem ist der Konzern bereits deutlich besser außerhalb des klassischen Öl- und Gasgeschäfts aufgestellt, verfügt über eine sehr solide Bilanz und lockt mit einer stattlichen Dividendenrendite von mehr als vier Prozent. Die Aktie bleibt attraktiv, wobei angesichts des eher mauen Charts keinerlei Eile für einen Einstieg besteht. Der Stoppkurs sollte bei 26,00 Euro belassen werden.
Zwei Hot-Stocks für 2025
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Enthält Material von dpa-AFX