Der britische Energieriese Shell kommt bei seiner Expansion weiter voran. So untermauert der seine führende Stellung im LNG-Geschäft und steigt in der Schweiz zur neuen Nummer 1 bei Ladenetzen auf. Dies erreicht das Unternehmen durch die Übernahme der Firma Evpas. Die Gesellschaft betreibt dort mit 3.000 Ladepunkten das größte öffentliche Netz.
Evpas befand sich bislang noch in Besitz von Eaton, Forces Motrices Valaisannes (FMV) und dem Energieversorger AEW. Mehr dazu lesen Sie hier.
LNG-Deal mit Hapag-Lloyd
Der Energiekonzern Shell und Hapag-Lloyd haben eine mehrjährige Vereinbarung zur Lieferung von verflüssigtem Erdgas (LNG) als Kraftstoff für Großcontainerschiffe der Hamburger Reederei vereinbart. Die Bunkerung für die zwölf neuen Schiffe mit einer Kapazität von mehr als 23 500 Standardcontainern (TEU) beginne voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Rotterdam, teilte Hapag-Lloyd am Montag mit. Die ultragroßen Dual-Fuel-Containerschiffe sollen in den Europa-Fernost-Verkehren eingesetzt werden und große Häfen wie Rotterdam, Hamburg, Singapur und Shanghai anlaufen. Shell verfügt den Angaben zufolge über 15 LNG-Bunkeranlagen in zehn Ländern.
Nach Hapag-Lloyd-Angaben reduziert sich durch den LNG-Einsatz der CO2-Ausstoß im Vergleich zum Betrieb mit herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 23 Prozent. Darüber hinaus entfielen Partikelemissionen nahezu vollständig. Hapag-Lloyd will bis 2045 klimaneutral sein. Mit einer Flotte von 252 Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von knapp 1,8 Millionen TEU gilt Hapag-Lloyd derzeit als die fünftgrößte Linienreederei der Welt.
Shell und Hapag-Lloyd haben nach eigenen Angaben darüber hinaus eine strategische Partnerschaft vereinbart, um die Dekarbonisierung alternativer Schiffskraftstoffe zu beschleunigen. Der Schwerpunkt liege dabei etwa bei verflüssigtem Biomethan sowie verflüssigtem und wasserstoffbasiertem E-Methan. Verflüssigtes Biomethan habe das Potenzial, die Treibhausgasemissionen um 65 bis 100 Prozent zu reduzieren.
Die beiden Deals machen für Shell durchaus Sinn. Das hochprofitable Unternehmen mit breiter Aufstellung in strategisch wichtigen Bereichen und einer soliden Bilanz bleibt nach wie vor ein attraktives Investment. Zumal die Bewertung immer noch niedrig ist, die Dividendenrendite stattlich und das Chartbild stark. Die Aktie ist nach wie vor ein klarer Kauf (Stopp: 20,50 Euro).
Mit Material von dpa-AFX