Der angeschlagene Kohlenstoffspezialist SGL Carbon führt den SDAX am Freitag deutlich an. Spekulationen um eine mögliche Übernahme aus China haben der Aktie neuen Schwung verliehen. Es erscheint aber fraglich, ob es wirklich zu einem Abschluss kommt.
Laut dem Manager Magazin ist der chinesische Chemiekonzern Chemchina an SGL Carbon interessiert. Der Vorstandschef des Staatsunternehmens, Ren Jianxin, soll demnach schon diverse Gespräche mit SGL-Chef Jürgen Köhler und Großaktionärin Susanne Klatten geführt haben. Ob es nach Aixtron oder KUKA zur nächsten chinesischen Übernahme kommt, erscheint aber fraglich.
Bekannt ist bisher nur, dass sich SGL von seinem Hauptgeschäft mit Graphitelektroden trennen will. Dieses leidet unter einem ruinösen Preiskampf. Zudem muss das gesunkene Eigenkapital aufgebessert werden. Chemchina würde es laut dem Bericht bevorzugen, die komplette Firma zu übernehmen, sei aber offen für alles. Der Vorteil: Die Graphitelektrodensparte passt gut zur Chemchina-Beteiligung Elkem.
Kein Einstieg
Ein konkretes Übernahmeangebot würde den Aktienkurs weiter antreiben. Allerdings bleibt abzuwarten, ob Chemchina wirklich zuschlägt. Die strategischen Beteiligungen von SKion, BMW und Volkswagen sprechen gegen einen Deal. Nach dem deutlichen Kurssprung am Freitag sollten Anleger das Risiko nicht eingehen und an der Seitenlinie bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)