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04.07.2020 Michel Doepke

SFC Energy: "Wir zählen uns klar zu den Profiteuren der Wasserstoffstrategie" – CEO im AKTIONÄR-Interview

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SFC Energy

Wasserstoff-Aktien sind heiß begehrt. Mit der SFC Energy AG befindet sich auch ein Branchen-Player auf dem heimischen Nebenwertekurszettel. DER AKTIONÄR hat mit dem Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft, Dr. Peter Podesser, über die Kooperation mit Ballard Power, der nationalen Wasserstoffstrategie und die Folgen der Corona-Krise gesprochen.

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Herr Dr. Podesser, die Bundesregierung hat die nationale Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht. Gehört SFC Energy zu den Profiteuren der neuen Strategie? Wo erhoffen Sie sich Impulse?

Dr. Peter Podesser: Wir zählen uns klar zu den Profiteuren der Wasserstoffstrategie. Im Konjunkturpaket der Bundesregierung befinden sich neun Milliarden Euro zur Förderung der Wasserstoff-Industrie. Hierbei handelt es sich um Investitionen in konkrete Projekte aber auch in Forschungs- und Entwicklungsleistungen sowie internationale Partnerschaften. Als Brennstoffzellen-Pionier verfügen wir über ein langjähriges Know-how und sind bereits in vielen Marktsegmenten mit mehr als 45.000 verkauften Brennstoffzellen und mehr als sechs Millionen Betriebsstunden vertreten. Wir gehen davon aus, dass Bereiche wie die Kommunikation – Stichwort 5G-Infrastruktur-Ausbau – und neue Mobilitätskonzepte sich durch das Konjunkturpaket noch dynamischer entwickeln werden.

Wie läuft das zukunftsträchtige Geschäft mit Wasserstoff-Brennstoffzellen?

Erst vergangene Woche haben wir einen Abrufauftrag über 2,5 Millionen Euro für Wasserstoff-Brennstoffzellen erhalten. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner der adKor GmbH liefern wir unsere Technologie für mehr als 100 Mobilfunkstandorte in einem weiteren Bundesland für den digitalen Behördenfunk BOSNet aus. In Zeiten der Corona-Pandemie ist das ein deutliches Zeichen der Bundesregierung, wie ernst es ihr mit dem Thema nachhaltige Energien im Allgemeinen und Wasserstoff im Speziellen ist. Künftig wird es nicht nur darauf ankommen, den sogenannten Grünen Wasserstoff aus vollständig erneuerbaren Energien zu produzieren, sondern ihn auch zu speichern und den Abnehmern dezentral zur Verfügung zu stellen. Diese Eigenschaft als dezentraler Speicher liefert die Brennstoffzelle neben ihren Vorteilen als CO2-emissionsfreie und zuverlässige Energiequelle.

Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammenarbeit mit Ballard Power?

Wir kooperieren im Bereich der Brennstoffzellenstacks zusammen, die von Ballard Power geliefert und in unseren EFOY JUPITER-Systemen verbaut werden. Hier setzen wir auf vorhandenes Know-how auf und stellen die Partnerschaft somit auf eine neue Ebene. Beide Seiten profitieren von dieser Kooperation und am Ende auch unser Kunde, da die Technologie bereits qualifiziert ist. Besser geht es nicht.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie bisher auf das Geschäft von SFC Energy?

Das Umfeld ist und bleibt herausfordernd und von Unsicherheiten geprägt. Auswirkungen der Pandemie waren tendenziell gegen Ende des ersten Quartals 2020 zu spüren. Wir sind dynamisch ins Jahr gestartet, verzeichneten allerdings auf Einzelgeschäftsebene eine unterschiedliche Entwicklung. Während beispielsweise das Industriegeschäft aufgrund der COVID-19-Pandemie durch Auftragsverschiebungen in das zweite Halbjahr 2020 geprägt ist, erfahren wir ein enormes Momentum in unserem Segment Clean Energy & Mobility. Hier konnten wir mit einem Umsatzplus von 71,2% im ersten Quartal 2020 an die hohe Dynamik des Vorjahres anknüpfen, sind ausgelastet und gehen auf Sicht nicht in Kurzarbeit.

Wie stark hat sich der Ölpreis-Schock auf das Segment Öl & Gas ausgewirkt?

Gemessen an den Zahlen zum ersten Quartal hat sich unser Geschäft im Öl- und Gassektor sehr positiv entwickelt. Dies basiert hauptsächlich auf finalisierten Investitionsentscheidungen bei Pipelineprojekten gegen Jahresende 2019. Für das Gesamtjahr wird es aufgrund der Corona-Pandemie und des stark gefallenen Öl-Preises zu Nachfrageschwächen kommen. Klar ist aber auch, dass wir mit der Brennstoffzelle mit einer Technologie im Markt vertreten sind, die uns auch weitere Chancen in der Öl- und Gasindustrie eröffnet.

SFC Energy (WKN: 756857)

Was können Anleger in diesem Jahr noch von SFC Energy erwarten?

Auf volkswirtschaftlicher Ebene werden uns natürlich die übergeordneten Themen wie die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der rückläufige Öl-Preis begleiten. Das erschwert die Planbarkeit. Dennoch wollen wir die Chancen nutzen, die sich uns auch in diesem Umfeld fraglos bieten. Wir sind nicht in Kurzarbeit gegangen. Im Gegenteil: Wir produzieren nahe der Vollauslastung und haben mit „Fit für die Zukunft“ ein klar definiertes Maßnahmenpaket mit mehr als 80 Punkten ausgerollt, das jetzt die Basis legt, um nach der Corona-Pandemie noch stärker und besser agieren zu können. F&E Programme für neue Produkte – Methanol und Wasserstoff – werden beschleunigt. So wollen wir nach der Krise mit noch attraktiveren Produkten auftreten. Durch gezielte Vertriebs- und Marketingaktivitäten verbessern wir weiter unsere Neukunden- und damit die auch die Auftragsgewinnung. Die Wasserstoffstrategie des Bundes gibt uns zusätzlichen Rückenwind, wie wir ja bereits unter Beweis gestellt haben.

Vielen Dank für das Interview!

Fazit: Das Momentum stimmt bei SFC Energy. Interessierte, spekulativ ausgerichtete Anleger mit Weitblick können die Aktie ihrem Depot beimischen (Stopp: 9,80 Euro). Allerdings sollte nie der spekulative Charakter von Wasserstoff- respektive Brennstoffzellen-Aktien aus den Augen verloren werden.

Nach SFC Energy AG, PowerCell und Nel: Der nächste Überflieger mit Verzehnfachungs Potenzial steht fest! 

Cleantech-Unternehmen mit Wasserstofffantasie: 
Diese Aktie könnte der nächste Überflieger aus dem Cleantech-Sektor sein. Das nordamerikanische Unternehmen bietet verschiedene Lösungen zur Gasreinigung, -erzeugung und -filtration an. Egal ob für Erdgas, Helium oder Wasserstoff: Dieses Unternehmen hat eine breite Produktpalette mit Zukunftspotenzial aufgebaut.

Das Ziel ist klar: Das Unternehmen will mit den Technologien die Einführung von erneuerbaren Gasen forcieren und damit den Kohlenstoffausstoß im Gasnetz verringern.

Das Beste: Kaum ein Anleger hat dieses Unternehmen auf dem Schirm – wie im Oktober 2017 bei Nel oder im Mai 2019 bei ITM Power. Das ist jetzt Ihre Chance.

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