Der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy hat im Jahr 2021 das beste Startquartal der Unternehmensgeschichte verzeichnet und vor Kurzem die Prognose bestätigt. In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz um 5,4 Prozent auf knapp 17 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA konnte sogar auf 2,35 Millionen Euro nahezu verdreifacht werden. Im Gespräch mit dem AKTIONÄR sprach SFC-Energy-CEO Dr. Peter Podesser von einer "ungebrochenen Nachfrage". Gerade in Asien will das Unternehmen kräftig Gas geben.
DER AKTIONÄR: Herr Dr. Podesser, im März haben Sie die Zusammenarbeit mit Toyota Tsusho ausgebaut. Wie wichtig ist der Partner für Ihre Wachstumsstrategie?
Dr. Peter Podesser: Wir sind froh, dass wir den nächsten Schritt mit Toyota Tsusho bereits im März publizieren konnten. Das Geschäft, welches wir mit dem Partner in den vergangenen fünf Jahren in Japan aufgebaut haben, wollen wir auf Südostasien ausweiten. In den Ländern, in denen wir bis dato nicht aktiv waren, wird es sich um eine Exklusiv-Vereinbarung handeln. In China wird es beispielsweise nicht exklusiv sein, sodass wir zwei Wege in den Markt verfolgen. Die Verhandlungen mit Toyota Tsusho liefen sehr konstruktiv und schnell, weil das Interesse von Seiten des Partners vorhanden ist, die Nachfrage im Markt so schnell wie möglich zu adressieren.
Wo sehen Sie das größte Potenzial für die SFC-Produkte in Asien?
Auch in Asien kommen unsere Produkte bei den klassischen Anwendungen zum Einsatz. Dazu zählt unter anderem die netzferne Stromversorgung in der Windindustrie, in der zivilen Sicherheitstechnik und natürlich im Bereich Telekom-Back-up und kritische Infrastruktur speziell für unsere Wasserstoff-Produkte.
In welchen anderen Regionen der Welt verspüren Sie eine dynamische Nachfrage?
In Europa haben wir eine ungebrochene Nachfrage beim zivilen Geschäft. So finden unsere EFOY-Brennstoffzellen beispielsweise in immer mehr Wohnmobilen oder Segelbooten Anwendung. Aber auch in den USA verspüren wir erheblich mehr Interesse. Die Investitionen der vergangenen 15 Jahre zahlen sich nun immer mehr aus. Gerade unsere neueste EFOY-Brennstoffzellen-Generation wird außerordentlich gut vom Markt angenommen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Ehrgeizige Ziele
Das Geschäft in Asien spielt auch eine wichtige Rolle auf dem Weg, die Ziele der strategischen Mittelfristplanung, die SFC Energy ausgegeben hat, zu erreichen. Diese sieht eine Umsatzvervielfachung auf 350 bis 400 Millionen Euro bis 2025 vor. Die bereinigte EBITDA-Marge soll sich dann auf über 15 Prozent belaufen.
SFC Energy bietet eine interessante Wachstumsstory auf dem deutschen Nebenwertezettel und bleibt langfristig aussichtsreich. Vor Kurzem hat die AKTIONÄR-Empfehlung jedoch den Stopp bei 19,50 Euro ausgelöst und wurde entsprechend mit einem Gewinn von 31 Prozent verkauft. Watchlist!