Bereits vor einem Monat berichtete DER AKTIONÄR darüber, dass Warren Buffett im Zuge der Coronakrise einen Teil seiner Beteiligungen an Fluggesellschaften abgestoßen hatte. Wie in der Nacht zum Sonntag bekannt wurde, blieb es nicht nur bei diesen Verkäufen.
Der legendäre Investor gab im Rahmen der virtuellen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway bekannt, inzwischen alle seine Airlines-Beteiligungen – Delta Air Lines, American Airlines, Southwest Airlines und United Airlines – veräußert zu haben.
Laut Buffett habe sich die Welt für die Fluggesellschaften verändert. Und er wisse nicht, ob die Menschen jetzt ihre Gewohnheiten aufgrund des Shutdowns ändern würden und ob sie in drei, vier Jahren genauso viel fliegen würden wie im letzten Jahr.
Auf die Frage, ob Berkshire Hathaway alle seine Airlines-Beteiligungen veräußerte, antwortete Buffett mit "Ja".
Wenn wir etwas verkaufen, dann betrifft es sehr häufig alle Anteile. Wir reduzieren keine Positionen. Wenn wir ein Geschäft mögen, dann kaufen wir davon so viel wie möglich und behalten es so lange wie möglich. Und wenn wir unsere Meinung ändern, dann machen wir keine halben Sachen mehr.
Als Value-Investor lässt sich Warren Buffett nicht durch kurzfristige Turbulenzen an der Börse aus der Ruhe bringen. Offensichtlich geht Buffett davon aus, dass die Luftfahrtindustrie noch lange unter der aktuellen Krise leiden und sich von ihr nicht mehr vollständig erholen wird. Damit stimmt auch sein Investment-Case nicht mehr und der Verkauf der Airlines erscheint eine logische Folge seiner Überlegungen zu sein.