Nvidia hat geliefert und die hohen Erwartungen der Wall Street am Vorabend sogar noch deutlich übertroffen. An der Wall Street ist die Stimmung am Donnerstag aber trotzdem verhalten. Vor allem Tech-Titel notieren inzwischen teils deutlich im Minus, doch auch der US-Leitindex Dow Jones rutscht ins Minus.
Die Vorfreude auf das Zahlenwerk von Nvidia hat in den vergangenen Tagen für eine kleine Rally im Tech-Sektor gesorgt, doch damit ist am Donnerstag erst einmal wieder Schluss. Obwohl der Chip-Konzern die Erwartungen der Anleger erneut regelrecht pulverisiert hat, macht sich an der Wall Street nun eher Ernüchterung als Partystimmung breit.
Die Aktie von Nvidia selbst ist zum Handelsstart zunächst auf ein neues Allzeithoch gesprungen, musste einen Teil der Gewinne seither aber wieder abgeben. Zu Stunde notiert sie noch rund 2,3 Prozent im Plus, womit sie allerdings noch deutlich besser dasteht als viele andere Big-Tech-Titel.
Die Aktie von Apple zählt mit einem Abschlag von rund 1,9 Prozent zu den größten Verlierern im Dow Jones und muss die Gewinne vom Vortag nun wieder vollständig abgeben. Die Papiere von Microsoft schlagen sich mit einem Minus von rund 1,6 Prozent nur unwesentlich besser.
Für Amazon und Tesla geht es um rund zwei Prozent abwärts. Auch BioNTech und Moderna müssen nach der jüngsten Aufwärtsbewegung zunächst Federn lassen. Die Aktie von Netflix kommt um 3,8 Prozent zurück.
Insgesamt verliert der Technologiewerteindex Nasdaq 100 aktuell rund 1,5 Prozent auf 14.930,28 Zähler, während der Dow Jones um 0,7 Prozent auf 34.226,56 Punkte und der marktbreite S&P 500 um 0,8 Prozent auf 4.401,02 Punkte zurückkommen.
Zinssorgen statt Nvidia-Jubel
„Es ist eine Art ‚sell-the-news‘-Event“, sagte Max Wasserman, Gründer von Miramar Capital gegenüber Bloomberg. „Nvidia hatte großartige Zahlen, umwerfende Zahlen, aber der Markt hat das bereits reflektiert. Die Investoren könnten jetzt erkennen, dass wir einen so großen Ansturm auf den Markt hatten, und lieber einen kleinen Gewinn mitnehmen, bevor die Fed das Wasser abgräbt.“
Der Experte spielt damit auf die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Chef Jerome Powell im Rahmen des Notenbank-Symposiums in Jackson Hole am morgigen Freitag an. Die Wall Street erwartet sich davon Hinweise auf die weitere Zinspolitik in den USA, nachdem uneinheitliche Konjunkturdaten am Donnerstag für zusätzliche Unsicherheit sorgen.
Sollte Powell morgen aber keine böse Überraschung für die Börse im Gepäck haben, dürften die Marktteilnehmer sofort wieder einsteigen, da ist sich Experte Wassermann sicher.
Die US-Tech-Titel gönnen sich am Donnerstag eine Pause, viele gehören aber dennoch zu den Top-Gewinnern des laufenden Jahres und bleiben aussichtsreich. DER AKTIONÄR rät daher zu Gelassenheit.
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