Es hat sich abgezeichnet. Heute Morgen waren es nur Spekulationen, jetzt ist es amtlich: Varta zieht seine zuletzt Ende Juli 2022 angepasste Prognose für das Geschäftsjahr 2022 und seine Prognose für das dritte Quartal 2022 zurück. Die Aktie beschleunigt ihre Talfahrt weiter und notiert auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2019.
Hintergrund der zurückgezogenen Prognosen sind die gegenüber der Annahme bei der letzten Prognosesenkung im Juli weiter gestiegene Kosten für Energie und der Rohstoffpreise bei limitierter bzw. verzögerter Weitergabemöglichkeit an die Kunden. Zusätzlich verzögern sich die Lieferfreigabe bzw. Abrufe für zwei große Aufträge mit OEMs. „Abhängig davon können gegebenenfalls signifikante Volumina in diesem Jahr nicht mehr ausgeliefert werden“, heißt es dazu in einer entsprechenden Mitteilung.
Dem Vorstand ist es vor Erhalt der Geschäftszahlen für das dritte Quartal und aufgrund der unsicheren Umsatzentwicklung im vierten Quartal eigenen Angaben zufolge zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, eine verlässliche aktualisierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 abzugeben. „Die VARTA AG wird eine neue Prognose bezüglich des Geschäftsjahrs 2022 abgeben, sobald dies möglich ist“, heißt es in der Meldung.
DER AKTIONÄR hat zuletzt bereits erklärt, dass für eine nachhaltige Trendwende derzeit die notwendigen Impulsgeber fehlen würden. "Erst wenn sich tatsächlich abzeichnet, dass der Konzern im Bereich CoinPower profitabel wächst und in den nächsten Quartalen (mit einem Partner oder ohne) mit seinen Investitionen in dem lukrativen der E-Mobilitäts-Segment wie geplant Fuß fassen kann, dürfte die Aktie wieder Fahrt aufnehmen", lautete das Fazit. Mit Blick auf die heutige Meldung scheint der Batteriehersteller von beiden Szenarien derzeit weit entfernt zu sein.
Die Meldung ist ein gefundenes Fressen für die Short-Seller. Auch nach dem heutigen Rücksetzer drängt sich ein Einstieg noch nicht auf. Anleger warten weitere Details ab und bleiben vorerst an der Seitenlinie.