Trotz eines spannenden Handelstages, an dem der US-Markt die Quartalsberichte zahlreicher Schwergewichte verdauen musste, blieb der S&P 500 nahezu unbewegt. Den Dow Jones zogen die negativen Kursreaktionen auf die Zahlen von Microsoft, Boeing und Amgen dagegen deutlich nach unten.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,48 Prozent bei 33.820 Punkten. Der S&P 500 markierte im Handelsverlauf zwar ein weiteres Rekordhoch bei 4.202 Punkten, drehte zum Ende hin aber wieder nach unten ab. Letztlich verlor der marktbreite Index 0,08 Prozent auf 4.183 Zähler. Der Nasdaq 100 sank um 0,42 Prozent auf 13.902 Punkte.
Fed-Geldpolitik unverändert expansiv
Die Fed hält an ihrer historisch lockeren Geldpolitik fest. Der Leitzins verbleibt wie erwartet auf dem sehr niedrigen Niveau von 0,0 bis 0,25 Prozent. Dies sei angesichts der Lage am Arbeitsmarkt und der langfristig niedrigen Inflationsrate angemessen, hieß es in der Mitteilung. Auch die Wertpapierkäufe in Höhe von rund 120 Milliarden US-Dollar im Monat zur Stützung der Konjunktur werden weitergehen. Analysten hatten mit diesen Entscheidungen gerechnet.
Schwache Zahlen im Dow Jones
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Amgen mit einem Kursabschlag von 7,2 Prozent als klares Dow-Schlusslicht besonders negativ auf. Der US-Biotechkonzern litt bei seinen Medikamentenverkäufen stärker unter der Covid-19-Pandemie als Experten erwartet hatten. Die Produkterlöse sanken im ersten Quartal um 5 Prozent, der Konzernumsatz fiel um 4 Prozent.
Für die zuletzt rekordhohen Microsoft-Aktien ging es um 2,9 Prozent bergab. Der Softwarekonzern sei eine Klasse für sich, kommentierte Analyst Raimo Lenschow von der Barclays Bank. Nach dem überwältigenden Vorquartal seien die Erwartungen an das dritte Geschäftsquartal aber schon so hoch gewesen, dass das Ergebnis nun nicht mehr beeindruckt habe.
Die Aktien von Boeing büßten 2,9 Prozent ein. Der US-Flugzeugbauer hat nach seinem Rekordverlust im vergangenen Jahr auch Anfang 2021 tiefrote Zahlen geschrieben. Am Markt hieß es, der erreichte Quartalsverlust sei auf bereinigter Basis höher als von Analysten prognostiziert.
Facebook und Apple können überzeugen
Erfreuliches gab es für die Anleger dann nach Börsenschluss. So hat Facebook sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen deutlich übertroffen. Insgesamt steigerte der Social-Media-Riese seine Erlöse im Q1 um beeindruckende 46 Prozent auf 25,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn pro Aktie lag bei 3,30 Dollar und damit fast ein Dollar über den Erwartungen von 2,37 Dollar. Die Aktie legte nachbörslich rund 5,5 Prozent zu.
Auch Apple überzeugte nachbörslich mit den Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal. Der Umsatz stieg um 54 Prozent auf 89,58 Milliarden Dollar und konnte die Erwartungen der Analysten von 77,36 Milliarden Dollar mehr als nur übertreffen. Dabei wuchsen alle Produktkategorien kräftig an – das iPhone krönte das abgeschlossene Quartal jedoch mit einem Erlösanstieg von 66 Prozent auf 47,95 Milliarden Dollar. Die Aktie reagierte mit einem Plus von rund drei Prozent.
Mit Material von dpaAFX.