Erfreuliche Unternehmenszahlen und robuste Konjunkturdaten haben den Dow Jones am Donnerstag auf Erholungskurs geschickt. Der US-Leitindex zog nach einigen zuletzt trüben Tagen um 1,56 Prozent auf 34.913 Punkte an. Damit schloss er ebenso wie alle anderen viel beachteten Indizes deutlich im Plus.
Am Arbeitsmarkt hat sich die Lage derweil überraschend deutlich verbessert. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank erstmals in der Corona-Krise unter 300.000. Der S&P 500 gewann 1,71 Prozent auf 4438,26 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,88 Prozent auf 15 052,42 Punkte nach oben.
Starke Berichtssaison
Mit Blick auf einzelne Unternehmen hatte der Krankenversicherer UnitedHealth seine Gewinnprognose für dieses Jahr nach einem überraschend guten Sommerquartal ein weiteres Mal angehoben. Die Aktien sprangen auf ein Rekordhoch und zogen am Ende um gut vier Prozent an.
Die Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance hatte sich im Schlussquartal ihres Geschäftsjahres 2020/21 deutlich von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Die Papiere schnellten nach einem verhaltenen Start letztlich um 7,4 Prozent in die Höhe und setzten sich damit an die Dow-Spitze. Den deutlichen Schub im späten Handel nach oben begründeten Börsianer damit, dass das Management in der Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Quartalszahlen die langfristigen Wachstumsperspektiven des Unternehmens betont habe.
Viele Banken-Zahlen
Zudem hatten nach der größten US-Bank JPMorgan nun weitere wichtige Geldhäuser ebenfalls kräftige Gewinnsprünge gemeldet. Auch Bank of America und Wells Fargo hatten im dritten Quartal von der Auflösung von Rückstellungen profitiert, die sie im Corona-Jahr 2020 mit Blick auf drohende Kreditausfälle gebildet hatten. Denn die Wirtschaft erholt sich von der Krise, und es fallen absehbar doch nicht so viele Kredite aus wie zwischenzeitlich befürchtet. Die Geldhäuser Morgan Stanley und Citigroup steigerten ihre Gewinne ebenfalls deutlich.
Gleichwohl fiel die Reaktion der Anleger gemischt aus. Während die Anteilscheine von Bank of America um 4,5 Prozent und die von Morgan Stanley um 2,5 Prozent anzogen, legten die Papiere von Citigroup nur um 0,8 Prozent zu. Die Aktien von Wells Fargo fielen sogar um 1,6 Prozent. Diese Bank musste bei den Erträgen einen Rückgang hinnehmen. Zudem schlug der Skandal um fingierte Kontoeröffnungen ein weiteres Mal negativ zu Buche.
Boeing schwach, Macy's stark
Abseits der Berichtssaison fielen die Anteilscheine von Boeing am Dow-Ende um rund zwei Prozent. Die Problemserie bei dem Pannenjet 787 "Dreamliner" reißt nicht ab. Nun teilte ein Zulieferer mit, dass einige Bauteile nicht korrekt hergestellt wurden.
Die Aktien von Macy‘s gewannen knapp drei Prozent. Der aktivistische Investor Jana Partners ist einem Bericht des Wall Street Journal zufolge bei der Kaufhauskette eingestiegen. Er fordere, dass Macy‘s sich von seinen Online-Aktivitäten trenne, um auf diese Weise verborgene Werte zu heben.
Mit Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: UnitedHealth.