Die Berichtssaison in den USA läuft an, die Bank of America wartet heute mit ihren Zahlen auf. Wenig überraschend schlägt das Team um CEO Brian Moynihan wie die Konkurrentin JPMorgan gestern ebenfalls den Konsens. Mehr dazu hier. Im laufenden Jahr hat die Aktie bereits 42 Prozent zugelegt und die Benchmark (KBW-Banks-Index: 36 Prozent) outperformt. Kann das so weitergehen?
Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn ist die Bank of America im dritten Quartal besser als erwartet gewesen. 0,71 Dollar Gewinn je Aktie wurden prognostiziert, 0,85 Dollar geliefert (Vorjahreszeitraum: 0,51 Dollar). Unter dem Strich fuhr man 7,7 Milliarden Dollar ein. Der Erlös legte von 20,3 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf nun 22,9 Milliarden zu. Gerechnet hatten Analysten im Schnitt nur mit 21,8 Milliarden Dollar.
Der Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen schlug mit 2,03 Milliarden Dollar ertragsseitig die Prognosen von 1,86 Milliarden Dollar. Allerdings ist das ein Rückgang von fünf Prozent, der aufgrund des sich abkühlenden Gesamtmarktes aber noch moderat ausfällt. Der Aktienhandel legte dagegen zu.
Wie auch bei JPMorgan fiel durch die Auflösung der Risikovorsorge der Gewinn höher aus. 624 Millionen Dollar wurden als Gewinne ausgeschüttet, erwartet wurden nur 175 Millionen Dollar. Dieses Muster ist seit dem Sommer bei Großbanken zu beobachten, als sich abzeichnete, dass die Konjunktur besser als erwartet läuft.
Der Markt schaut bei der Bank of America besonders auf die Entwicklung im Kreditgeschäft, denn hier ist der Konzern einer der Platzhirsche in den USA. Gerade da Anleiherenditen zuletzt wieder gestiegen sind und sich eine Zinswende in Amerika andeutet, wurden Details hierzu mit Spannung erwartet. Die Nettozinsmarge stieg tatsächlich auf 1,68 Prozent, prognostiziert wurden nur 1,63 Prozent. Das Nettozinseinkommen legte auf 11,1 Milliarden Dollar und somit um satte zehn Prozent zu.
Die Bank of America hat starke Zahlen vorgelegt, dass weiter ein Teil der Risikovorsorge aufgelöst wurde, sollte niemanden überraschen. Es sieht so aus, als ob sich höhere Zinsen und eine steigende Kreditnachfrage bereits in den Zahlen niederschlagen. Wer auf eine Trendwende bei den Zinsen setzen möchte, ist bei der Aktie genau richtig.