Nach einer bis Donnerstag sehr schwachen Börsenwoche ist den US-Aktien am Freitag eine Stabilisierung gelungen. Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell zum Zinserhöhungskurs beruhigten die Anleger ein wenig. Besonders gefragt waren diesmal die Technologie-Aktien.
Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 1,47 Prozent auf 32.197 Punkten. Auf Wochensicht steht gleichwohl ein Verlust von gut zwei Prozent zu Buche. Am Vortag war der Dow auf den tiefsten Stand seit März vergangenen Jahres abgesackt.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am letzten Handelstag der Woche um 2,39 Prozent auf 4.021 Punkte aufwärts. Noch größer waren die Kursgewinne an der von Technologieunternehmen dominierten Börse Nasdaq. Der Nasdaq 100 erholte sich stärker um 3,70 Prozent auf 12.387 Punkte. Aber auch hier summierte sich der Wochenverlust auf fast zweieinhalb Prozent.
Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets verwies darauf, dass Fed-Chef Powell in einem Interview für die nächsten beiden Fed-Sitzungen Zinserhöhungen von jeweils einem halben Prozentpunkt in Aussicht gestellt habe.
Musk verschreckt Twitter-Anleger
Für Aufsehen sorgte der Kursrutsch von Twitter . Die von Elon Musk vorübergehend ausgesetzte Übernahme des Online-Dienstes brockte der Twitter-Aktie einen Verlust von fast zehn Prozent ein. Sie fiel auf das Niveau von vor dem Übernahmeangebot zurück. Analysten vermuteten, Musk wolle lediglich den Kaufpreis drücken.
Big Tech im Aufwind
Dagegen ging es für die zuletzt schwer gebeutelten Tesla-Papiere um 5,7 Prozent nach oben. Die Titel des Elektroautobauers hatten über ein Viertel verloren, seitdem Musk Mitte April sein Interesse an Twitter öffentlich gemacht hatte.
Kräftige Kurserholungen erlebten die Aktien der in den vergangenen Wochen stark gefallenen Halbleiterhersteller. So zogen die Papiere von Nvidia und AMD jeweils um mehr als neun Prozent an. Im Dow Jones Industrial zählten mit Salesforce, Apple und Microsoft ebenfalls Tech-Titel zu den größten Gewinnern.
Boeing und Robinhood im Fokus
Boeing setzten sich zwischenzeitlich mit mehr als sechs Prozent Plus an die Spitze des Dow. Zuletzt betrug das Plus nur noch 3,3 Prozent. Händler verwiesen auf einen Bericht, demzufolge die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA die von Boeing eingereichten Dokumente für eine Wiederaufnahme der Auslieferungen des Dreamliner 787 als unzureichend bezeichnet.
Die Aktionäre von Robinhood konnten sich über einen Kurssprung von fast 25 Prozent nach oben freuen, nachdem bekannt geworden war, dass sich Sam Bankman-Fried - Chef der Kryptowährungsbörse FTX - mit 7,6 Prozent an dem Online-Broker beteiligt hat.
(Mit Material von dpa-AFX)