Elon Musk hat mit seinem Stopp der Twitter-Übernahme die Börse auf dem komplett falschen Fuß erwischt, Nathan Anderson, Gründer von Hindenburg Research, allerdings offenbar einen üppigen Gewinn eingebracht. Anderson war bei Twitter short gewesen. Auf Twitter teilt er nun seine Freude über die Kursverluste mit.
„Heute Morgen schaue ich auf die schöne Seite des Lebens“, kommentiert Anderson. Damit spielt der Shortseller auf Musks Tweet vom Montag an. Musk hatte auf ein Hindenburg -Statement, der Twitter-Deal könnte kippen, mit dem Satz „Interessant. Vergiss nicht, auf die schöne Seite des Lebens zu schauen“ reagiert.
Die 54,20 Dollar je Aktie seien viel zu viel, so Hindenburg in seiner Studie, die er am Montag auf Twitter veröffentlicht hatte. Die eine Milliarde Dollar Strafgebühr sei eine gute Möglichkeit, sich aus dem Deal herauszukaufen.
I’m looking on the bright side of life this morning
— Nate Anderson (@ClarityToast) May 13, 2022
Ob das wirklich so ist, ist Stand jetzt völlig unklar. Klar ist nur, dass Musk seinem Ruf des wankelmütigen Exzentrikers mal wieder voll gerecht wird. Die Begründung für den Stopp, er wolle erst Berechnungen über die Fake-Konten abwarten, klingt – nennen wir es – merkwürdig. Vielmehr drückt Musk der Schuh ganz woanders.
Musk wollte ursprünglich für rund zwölf Milliarden Dollar des Kaufpreises Kredite aufnehmen, die mit seinen Tesla-Aktie besichert wären. Aber nachdem der Kurs der Tesla-Aktie von zuvor rund 1.000 Dollar auf nur noch 728 Dollar am Donnerstag abgesackt war, wurde dieser Plan zunehmend ungünstig für ihn.
Am Donnerstag berichtete Bloomberg, Musk suche nach anderen Finanzierungswegen anstelle des mit Aktien besicherten Kredits.
Wann sich die Twitter-Aktie von dem Schock erholt, steht in den Sternen. AKTIONÄR-Leser sind aus dem Schneider: Unsere Einschätzung in Ausgabe 18 lautete, die jüngsten Kursgewinne einzustreichen und dem Phänomen Musk seinen Lauf zu lassen.