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05.03.2021 Fabian Strebin

Sberbank: Größter Player Russlands verabschiedet sich aus dem Finanzgeschäft

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Sberbank

Die größte Bank Russlands hat ihre Bücher geöffnet und die Zahlen für das abgelaufene Jahr präsentiert. Der Gewinn der Sberbank brach bedingt durch die Corona-Pandemie ein. Allerdings erzielte der Finanzkonzern in vielen anderen Bereichen Achtungserfolge und will auch die Aktionäre am Überschuss beteiligen. Die Reaktion an der Börse viel allerdings eindeutig aus, langfristig orientiert sich die Bank um.

Der Gewinn ging vergangenes Jahr um zehn Prozent auf 760 Billionen Rubel (8,64 Milliarden Euro) zurück. Das war der Pandemie und in diesem Zusammenhang einer deutlich erhöhten Risikovorsorge für den Ausfall fauler Kredite geschuldet. Diese verdreifachte sich auf 493 Milliarden Rubel. Die Ausleihungen legten indes um 15 Prozent auf 25 Billionen Rubel zu.

Erhöhtes Gewinnpotenzial

Die Kreditqualität hat sich mittlerweile aber verbessert und das Management hat die Guidance für die Risikokosten von zuletzt 140 bis 160 Basispunkte im November nun für das laufende Jahr auf 120 bis 140 Basispunkte gesenkt. Die Eigenkapitalrendite sank von 20,5 Prozent 2019 auf jetzt 16,0 Prozent. Das ist im internationalen Vergleich immer noch ein sehr guter Wert. Mut macht auch, dass das Zinseinkommen um 13,6 Prozent auf 427 Milliarden Rubel zulegen konnte. Springt die Wirtschaft wieder an und nehmen die Kreditausfälle mit der Zeit ab, sollte der Gewinn auch wieder stiegen.

Attacke in der Cloud

Dass die Sberbank im Bereich Technologie und Digitalisierung in Russland führend ist, zeigt sich einmal mehr an der Zahl der monatlich aktiven User in der konzerneigenen App: Diese stieg um 10,6 auf 65,3 Millionen in 2020. Die Strategie wird immer mehr auf diese Bereiche zugeschnitten. Mittlerweile hat CEO Herman Gref bereits ein Ökosystem geschaffen, dass neben Bankdienstleistungen auch viele andere Produkte offeriert. Im Jahr 2030 sollen 60 Prozent der Umsätze aus Segmenten kommen, die mit dem reinen Bankgeschäft nichts mehr zu tun haben. Beispielsweise greift der Konzern mit SberCloud Technologiefirmen wie Yandex und Mail.Ru an. Außerdem ist man im E-Commerce-Segment aktiv.

Sberbank (WKN: A1JB8N)

Langfristig sinken auch in Schwellenländern wie Russland die Margen im Banking. Bis es soweit ist, hat die Sberbank aber noch Zeit in anderen Geschäftsfeldern aktiv zu werden. Und das mit Erfolg, wie die letzten Zahlen zeigen. Mit einer Ausschüttung von 18,7 Rubel (0,20 Euro) sollen Aktionäre am Erfolg beteiligt werden. Das entspricht aktuell einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent. Erholt sich die Wirtschaft weltweit 2021 wieder, sind auch höhere Ausschüttungen möglich.

Langfristig hat die Sberbank den Markt outperformt. Der Gewinnrückgang hat allerdings dazu geführt, dass auch die Aktie abgeben musste. Der Ausblick für das laufende Jahr ist indes positiv. Risikobereite Anleger können eine Position aufbauen und beachten den Stopp bei 9,00 Euro.

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