So schnell wie es bei der Deutschen Bank in den vergangenen Tagen bergauf ging, ging es nun bergab. Die Aktie schloss gestern mehr als drei Prozent tiefer. Heute entscheidet sich, in welche Richtung es diese Woche gehen könnte. Geklärt ist indes mittlerweile der Streit um die Bonuszahlungen bei der Bank, der jedes Jahr die Gemüter erhitzt.
Über die Gesamtsumme, die das Finanzinstitut als variable Vergütung ausschütten wollte, gab es wohl mit der Finanzaufsicht bei der EZB Streit. Darüber berichtete das Handelsblatt. Ursprünglich soll das Management einen Pool von rund zwei Milliarden Euro geplant haben. Die EZB beharrte aber wohl auf einer Grenze von maximal 1,80 Milliarden Euro. In dieser Range soll laut Handelsblatt nun die variable Vergütung liegen.
Einmal verdient
Der Großteil der Bonuszahlungen wird wie immer an die Investmentbanker gehen. Nach Jahren der Skandale und Pleiten hat die Sparte 2020 jedoch den Großteil des Konzerngewinns eingefahren. Unter dem Strich wurde das Ergebnis allerdings von Abschreibungen durch den Umbau und lahmende Geschäfte in anderen Segmenten nach unten gezogen. Auch für die kommenden Jahre rechnen Analysten damit, dass die Investmentbanker einen satten Anteil am Ergebnis einfahren werden.
Vergangenes Jahr betrug die variable Vergütung 1,70 Milliarden Euro, obwohl ein dicker Verlust angefallen war. Sicher können die Bonuszahlungen auch als Motivation für die Zukunft gesehen werden. Die Höhe ist umstritten, aber in der Branche üblich. Die genaue Summe wird die Bank am 12. März im Geschäftsbericht veröffentlichen.
Die Aktie konnte sich gestern dem allgemeinen Markttrend nicht entziehen und wurde nach Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zur Wirtschaftsentwicklung in den USA ebenfalls abverkauft. Allerdings sind eine anziehende Inflation und steigende Anleiherenditen für Zykliker wie die Deutsche Bank ein gutes Umfeld. Mutige Anleger nutzen die Situation und greifen bei der Aktie zu.