Die Aktienkurse großer Öl- und Gasproduzenten wie Royal Dutch Shell, BP und Total haben sich an den vergangenen Handelstagen wieder deutlich fester gezeigt. Teilweise zweistellige prozentuale Tagesgewinne verzeichneten aber vor allem kleinere Produzenten wie Marathon Oil oder Chesapeake.
Im heutigen Handel stehen zwar Gewinnmitnahmen an, dennoch ist bei den Titeln von Marathon Oil, Chesapeake und Co die Hoffnung natürlich groß, dass deren Bohrungen, die bei Ölpreisen von unter 40 Prozent größtenteils unrentabel sind, sich nun bald wieder lohnen könnte. Und diese Hoffnung wird natürlich durch die jüngst robuste Entwicklung der Ölpreise genährt. Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, dass der Korbpreis für OPEC-Rohöl sich ebenfalls deutlich verteuert. Wie das Sekretariat des Kartells heute meldete, lag der aus den 13 wichtigsten Sorten der OPEC ermittelte Preis am Montag mit 34,34 Dollar satte 2,00 Dollar über dem Stand vom Freitag. Wegen der Rabatte, die insbesondere Saudi-Arabien seinen Kunden einräumt, um Marktanteile zu erhalten, liegt er damit zwar immer noch deutlich unter dem Niveau von Brent-Öl oder WTI-Öl, aber immerhin bereits mehr als 50 Prozent unter dem am 20. Januar markierten Tief bei 22,48 Dollar.
Rückschläge einkalkulieren!
Zwar hellt sich das Marktumfeld für den Ölpreis und damit natürlich auch die Öl- und Gasproduzenten auf, dennoch sollten sich Anleger auf eine weiterhin hohe Volatilität einstellen. Zudem besteht weltweit immer noch ein Überangebot an Öl und die Rohöllager quellen teilweise fast über (in den USA wurde jüngst mit 518 Millionen Barrel ein neuer Rekordstandmarkiert). Vor diesem Hintergrund sind nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Tage und Wochen stets auch stärkere Korrekturen möglich. Daher bleiben selbst die Anteile von Energieriesen wie Royal Dutch Shell nur für mutige Anleger geeignet.