Die Aktie von Sartorius hat sich in den vergangenen Monaten alles andere als erfreulich entwickelt. Mit einem Minus von mehr als 40 Prozent ist sie im 3-Monatsvergleich der mit Abstand größte Verlierer im deutschen Leitindex DAX vor den Aktien der Porsche AG und Airbus. Auch am heutigen Dienstag gehört das Papier mit einem Minus von mehr als drei Prozent erneut zu den großen Verlierern. Es belastet der Ankündigung, dass der bisherige Vorstandsvorsitzende Joachim Kreuzburg keine weitere Amtszeit mehr anstreben wird.
Der Pharma- und Laborausrüster muss sich auf die Suche nach einem neuen Unternehmenschef machen. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Joachim Kreuzburg strebe wegen seiner persönlichen Lebensplanung keine nochmalige Vertragsverlängerung an, teilte der DAX-Konzern am Dienstag in Göttingen mit. Seinen bis November 2025 laufenden Vertrag werde er zu Ende führen. Eine operative Spitzenfunktion bei einem anderen Unternehmen plane er nicht zu übernehmen. Kreuzburg steht seit 2003 an der Spitze des Sartorius-Vorstands. Der Aufsichtsrat werde nun in Ruhe und mit Sorgfalt einen Nachfolgeprozess einleiten, heißt es.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Sartorius mit einem Kursziel von 314 Euro auf "Neutral" belassen. Im Vergleich zum Kapitalmarkttag habe es keine neuen Geschäftssignale gegeben, schrieb Analyst Matthew Weston am Dienstag nach der kurzen Telefonkonferenz anlässlich des angekündigten Chefwechsels im Herbst 2025. Der bis dahin noch verantwortliche Joachim Kreuzburg rechne mit einem reibungslosen Übergang, ganz gleich, ob vom Aufsichtsrat eine interne oder externe Lösung gefunden werde.
Börsianer betonen in ersten Reaktion auch auf die Telefonkonferenz, dass der Abschied nichts mit dem Geschäftsverlauf zu tun habe. Es werde aber damit gerechnet, dass Sartorius vor den Mitte Juli anstehenden Halbjahresergebnisse noch Eckdaten veröffentlicht.
Die Aktie von Sartorius ist mit dem heutigen Kursverlust auf ein neues Jahrestief gefallen. Kurzzeitig rutschte das Papier sogar unter die 200-Euro-Marke ab. Derzeit drängt sich bei der Aktie kein Kauf auf, Anleger sollten positive Signal abwarten. Das Papier bleibt auf der Watchlist.
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