Ermutigende Aussagen zur Geschäftsentwicklung bis 2025 haben die Vorzugsaktien von Sartorius am Donnerstag an die DAX-Spitze befördert. Die Papiere des Laborausrüsters stiegen um mehr als 6 Prozent auf 433,20 Euro und erreichten ein Hoch seit Mitte September. Einige Analysten bestätigen ihre Kaufempfehlungen für die Aktie.
Sartorius hatte zuletzt auf die gestiegenen Kosten und die Inflation mit Preiserhöhungen reagiert. Der Konzern hob daher sein Umsatzziel bis zum Jahr 2025 an. Das sollte für Zuversicht am Markt sorgen, schrieb Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Er reduzierte zwar das Kursziel von 550 auf 530 Euro, die Einstufung wurde aber mit "Overweight" bestätigt. Das Wachstum des Laborzulieferers werde im Laufe des Jahres immer sichtbarer werden, prognostiziert Vosser. Er reduzierte nach den Zahlen des Unternehmens allerdings die Umsatzschätzungen für die Jahre 2023 bis 2025.
Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Sartorius nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 530 Euro belassen. Analyst Falko Friedrichs nannte diese in einer am Freitag vorliegenden Studie "solide". Die für das laufende Jahr getroffenen Aussagen des Laborausrüsters sorgten zudem für Erleichterung.
Auch die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Sartorius nach Zahlen und Ausblick auf "Buy" belassen. Sie sieht bei der Aktie Kurspotenzial bis 460 Euro.
Analyst Odysseas Manesiotis von der Berenberg Bank schrieb in einer ersten Reaktion von "ordentlichen" Zahlen. Der Quartalsbericht sowie die nach vorn gerichteten Aussagen des Laborausrüsters deckten sich weitgehend mit den Erwartungen. Für eine positive Kursreaktion spreche eine für den Sektor hohe Short-Quote, sieben Prozent aller Aktien seien leer verkauft.
Die Aktie von Sartorius leider zum Wochenschluss allerdings unter Gewinnmitnahmen. Sie muss wieder einen Teil ihrer Gewinne vom Donnerstag abgeben. Sie notiert 2,7 Prozent im Minus bei 422,40 Euro und ist damit derzeit der Verlierer des Tages im DAX. Sie befindet sich derzeit knapp unter einem wichtigen Widerstand: das Augusthoch 2022 bei 458,20 Euro. Gelingt der Sprung darüber, wäre dies ein klares positives Signal. Auch wenn der Wert kein Schnäppchen ist, bleibt der Titel langfristig spannend. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 280 Euro investiert.