Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius stellt sich nach einem weiteren starken Jahr mit deutlichem Umsatz- und Ergebniszuwachs auf ein gedrosseltes Tempo ein. Für 2023 peilt das DAX-Unternehmen einen Umsatzanstieg auf Basis konstanter Währungen im unteren einstelligen Bereich an. Die Mittelfristziele wurden leicht erhöht.
Hintergrund für den gedrosselten Ausblick auf das laufende Jahr ist auch ein sinkender Auftragseingang, nachdem die Niedersachsen in der Corona-Pandemie noch außergewöhnlich stark von der Nachfrage von Impfstoffherstellern profitiert hatten. Dies war aber bereits erwartet worden
2022 war der Erlös vorläufigen Berechnungen zufolge im Vorjahresvergleich nominal um 21 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro gestiegen, wechselkursbereinigt war dies ein Plus von 15 Prozent. Trotz des herausfordernden Umfelds sei Sartorius über das gesamte Portfolio und alle Regionen gewachsen, sagte Konzernchef Joachim Kreuzburg laut Mitteilung. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) kletterte um ein Fünftel auf 1,41 Milliarden Euro. Unter dem Strich erreichte der bereinigte Konzerngewinn 655 Millionen Euro, ein Plus von gut 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Sartorius hatte zuletzt auf die gestiegenen Kosten und die Inflation mit Preiserhöhungen reagiert – der Konzern hob daher sein Umsatzziel bis zum Jahr 2025 von zuvor rund fünf auf nun 5,5 Milliarden Euro an.
„Nach zwei außergewöhnlich dynamischen Jahren haben wir ein weiteres Jahr mit starken Ergebnissen abgeschlossen. Trotz des herausfordernden Umfelds sind wir über das gesamte Portfolio und die verschiedenen Regionen hinweg gewachsen und liegen aktuell ein gutes Jahr vor unserem Mittelfristplan. Während unsere Laborsparte im Berichtsjahr sogar etwas stärker als prognostiziert zulegte, spielte in der Bioprozesssparte die erwartete Nachfragenormalisierung eine Rolle, ein Prozess, der noch einige Quartale andauern dürfte. Für 2023 planen wir entsprechend mit einem moderaten Umsatzwachstum und einer Ergebnismarge in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Für die Zukunft sehen wir in unseren Märkten unverändert starke grundlegende Wachstumstreiber“, so Vorstandschef Joachim Kreuzburg.
Die Zahlen wurden am Morgen an der Börse durchaus gut aufgenommen. Die Aktie notiert im frühen Handel bei Lang & Schwarz 0,7 Prozent im Plus. Charttechnisch hat sich das Bild bei der Aktie von Sartorius zuletzt etwas aufgehellt. Auch wenn der Wert kein Schnäppchen ist, bleibt der Titel langfristig spannend. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 280 Euro investiert.