Sartorius hat auch im zweiten Jahr der Pandemie stark abgeschnitten. Der Pharma- und Laborausrüster profitierte nicht nur von der Nachfrage von Impfstoff- und Testherstellern, sondern auch das Basisgeschäft abseits Corona florierte. Positiv hinzu kamen Übernahmen.
Der Umsatz kletterte vorläufigen Berechnungen zufolge im Jahresvergleich um knapp 48 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro, der Auftragseingang wuchs um gut die Hälfte, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in Göttingen mitteilte. Damit übertraf Sartorius noch leicht die Überwartungen.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um fast 70 Prozent auf rund 1,18 Milliarden Euro, die entsprechende operative Marge stieg auf 34,1 Prozent nach 29,6 Prozent ein Jahr zuvor. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 553 Millionen Euro nach 299 Millionen Euro in 2020.
Für das neu angelaufene Geschäftsjahr rechnet das Management nun jedoch mit weniger Wachstum. Der Erlös soll um 14 bis 18 Prozent anziehen bei einer bereinigten Ebitda-Marge "auf dem hohen Niveau des Vorjahres von etwa 34 Prozent". Diesen Wert peilt Sartorius nun auch mit seinen angepassten Mittelfristzielen für 2025 an – bisher hatte man 32 Prozent in Aussicht gestellt. Beide Sparten sollen zur höheren Marge beisteuern. Das mittelfristige Umsatzziel von rund fünf Milliarden Euro bleibt unverändert.
Am Markt dürfte indes die Erhöhung des Mittelfristziels nur bedingt überraschen, einige Branchenkenner hatten bereits mit der Überarbeitung der Prognose gerechnet: JPMorgan-Analyst Richard Vosser etwa hatte in einer kürzlich veröffentlichten Studie darauf hingewiesen, dass die Markterwartungen für 2025 an die Marge bereits bei etwas mehr als 34 Prozent lägen. Eine Anhebung der Margenziele durch den Konzern hatte der Experte dennoch als positives Signal gedeutet.
Sartorius war mit einem Plus von 73,2 Prozent der Top-Performer 2021 im DAX. Im neuen Jahr schwächelt das Papier allerdings. Er ist der bislang zweitschwächste Wert 2022 im DAX. Der deutliche Rücksetzer in den vergangenen Wochen bringt das Papier nun aber auch für Neueinsteiger wieder auf attraktives Niveau. Wichtige Unterstützungen liegen bei knapp 400 Euro.