Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius hat nach einem guten ersten Halbjahr seine Jahresprognose angehoben. Der Konzernumsatz dürfte auch wegen zusätzlicher Geschäfte im Zuge der Corona-Pandemie um 22 bis 26 Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Göttingen mit. Bisher war ein Plus von 15 bis 19 Prozent avisiert worden. Bei der operativen Ebitda-Marge (um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation) sollen nun 28,5 Prozent und damit ein Prozentpunkt mehr als bisher erreicht werden.
Für die Sparte Bioprocess Solutions wird mit einer Umsatzsteigerung von 26 bis 30 Prozent (bisher 17 bis 21 Prozent) gerechnet, die operative EBITDA-Marge soll bei etwa 31 Prozent (bisher etwa 30 Prozent) liegen. Der Ausblick für die Sparte Lab Products & Services bleibt mit einem Wachstum des Umsatzes von 10 bis 14 Prozent bei einer operativen EBITDA-Marge von etwa 20 Prozent unverändert.
Im ersten Halbjahr 2020 war der Auftragseingang von Sartorius den Angaben zufolge wechselkursbereinigt um 27,5 Prozent gestiegen. Der Umsatz legte um 17,9 Prozent zu bei einer operativen Ebitda-Marge von 27,8 Prozent.
Der Konzern will seinen vollständigen Halbjahresbericht wie geplant am 21. Juli 2020 veröffentlichen.
Ein Teil des zusätzlich erwarteten Geschäfts sei auf die derzeitige Coronavirus-Pandemie zurückzuführen, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Sartorius-Produkte werden sowohl bei der Herstellung von Impfstoffen als auch von antiviralen Medikamenten eingesetzt.
Anleger zeigten sich erfreut. Der Aktienkurs von Sartorius legte auf der Handelsplattform Tradegate am Abend mehr als drei Prozent auf 318 Euro zu. Damit nimmt die Aktie nach der jüngsten Konsolidierung wieder Fahrt auf. Die nächste Hürde, die es zu überwinden gilt, ist das Juli-Hoch bei 319,60 Euro. Gelingt dies, wartet bei 339,00 Euro das erst kürzlich markierte Allzeithoch. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)