Der anhaltende Pullback am Gesamtmarkt fordert sein nächstes prominentes Opfer. Mit einem Minus von über vier Prozent rangieren die Vorzüge von Sartorius nicht nur am DAX-Ende, es steht auch das Ende der jüngsten Erholungsbewegung zu befürchten.
Die Bullen in der Vorzugsaktie von Sartorius hatten einen klaren Auftrag: Kaufen! Denn nach dem ersten gescheiterten Versuch, sich über den Widerstandsbereich zwischen 370 und 380 Euro hinwegzusetzen, bestand angesichts der nachlassenden technischen Stärke mit einem zweiten Versuch die absehbar letzte Chance für einen Break.
Chance vertan
Genau diesen dürften die Käufer in der Aktie mit den Verlusten von heute vergeigt haben, denn Sartorius scheitert zum wiederholten Mal bereits an der Unterkante des Widerstandsbereiches und fällt gleichzeitig unter die Abwärtstrendlinie.
Gelingt den Käufern vor dem Wochenende nicht noch ein Wunder in Form eines Mega-Reversals, liegt nicht nur die Tages-, sondern auch die Wochenkerze unter der Trendlinie. Weitere Abgaben in den kommenden Tagen und Wochen dürften dann kaum zu vermeiden sein:
Die nachlassende Trendstärke wird auch durch den RSI angezeigt, der seinen Aufwärtstrend ebenfalls verlassen hat. Noch etwas besser gestaltet sich die Lage im MACD, der zwar unter der Signallinie, aber im positiven Bereich notiert und damit anzeigt, dass hier grundsätzlich noch ein Aufwärtstrend vorliegt, sich dieser aber wahrscheinlich eine neue Gerade suchen und damit ein gemächlicheres Tempo einschlagen wird.
Sollte der Abgabendruck anhalten, liegt die nächste Unterstützung bei 345 Euro. Die dürfte aber nur dann eine Chance haben, wenn auch der Gesamtmarkt wieder mitspielt, andernfalls dürfte es Sartorius angesichts der nachlassenden Trendstärke kaum aus eigener Kraft schaffen.
In diesem Fall ist der Bereich zwischen 315 und 320 Euro zu beachten. Gelingt hier eine Bodenbildung, hat die Aktie nicht nur neue mittelfristige Einstiegschancen, es würde sich mit einem Stopp bei 300 Euro außerdem ein aussichtsreiches Setup auch für Trader ergeben.
Die Vorzüge von Sartorius sind nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen, einen wichtigen Widerstand zu sprengen unter Druck und dürften heute die jüngste Aufwärtstrendlinie aufgeben. Mit Blick in die technische Indikation zeigt sich aber, dass das noch nicht zwingend auch eine Trendwende bedeuten muss, sondern erstmal nur für eine Verlangsamung der Ende Juni eingeleiteten Erholung spricht.
Bereits investierte Anleger können an ihren Positionen festhalten und die bisherigen Gewinne laufen lassen. Wer noch nicht investiert ist, geduldet sich und bemüht sich zwischen 320 und 315 Euro um einen Einstieg.