SAP veröffentlicht als erster DAX-Wert am 17. Juli die Zahlen für das abgelaufene Quartal. Überraschungen dürfte der Konzern kaum bereithalten. Für Schwung dürfte nach Meinung der Analysten das Cloud-Geschäft sorgen. Die charttechnische Situation der Aktie hat sich zuletzt weiter aufgehellt.
Beim Umsatz erwarten die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Plus von gut zwei Prozent auf 4,18 Milliarden Euro. Beim wichtigen Produktumsatz dürfte SAP den Experten zufolge mindestens den eigenen Anspruch erfüllen, aufs Jahr gesehen währungsbereinigt um sechs bis acht Prozent zu wachsen. Beim Nettoergebnis wagen nur wenige Analysten konkrete Schätzungen: Stacy Pollard von der US-Investmentbank JPMorgan rechnet mit 875 Millionen Euro - in etwa so viel wie im Vorjahr. Einzelne Schätzungen liegen leicht darüber.
Währungsprobleme belasten weiterhin
Der starke Euro ist dem Unternehmen in den drei Monaten bis Juni wohl nicht mehr so sehr in die Parade gefahren wie im ersten Jahresviertel - er belastet aber nach wie vor. SAP hat zudem weiter am Stammgeschäft zu knabbern: Die Lizenzumsätze für fest installierte Software beim Kunden bröckeln. Darauf deutet für Andreas Wolf von Warburg Research auch die Entwicklung des US-Konkurrenten Oracle hin.
Über den Wolken
Die Mietsoftware aus dem Internet wächst dagegen weiter kräftig, die Cloud wird immer mehr zum erklärten Wachstumstreiber. Analysten rechnen mit einem Erlös der Softwareabos in Höhe von 239 Millionen Euro - ein Plus von mehr als 30 Prozent. Der Konzern liege damit auf Kurs, seine Prognosebandbreite von bis zu einer Milliarde Euro Spartenumsatz im laufenden Jahr am oberen Ende zu erreichen, rechnet Gerardus Vos von Barclays vor. Weil SAP nun unter anderem den Zukauf Fieldglass einrechnet, schätzen viele Analysten, dass der seit Mai allein amtierende SAP-Chef Bill McDermott die Ziele für die Cloud etwas nach oben legt.
Investiert bleiben
Das durchschnittliche Kursziel der von Bloomberg befragten Analysten liegt bei rund 65 Euro und somit mehr als zehn Prozent über dem aktuellen Kurs. Auch DER AKTIONÄR ist der Meinung, dass SAP mit dem Umbau in Richtung Cloud-Computing und Big Data sich auf dem richtigen Weg befindet. Investierte Anleger bleiben dabei. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot weiter auf steigende Kurse.
(Mit Material von dpa-AFX)
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