Der Softwarekonzern SAP will einem Zeitungsbericht zufolge die Bonner Software-Management-Firma LeanIX kaufen. Verkäufer sind Investoren rund um die Deutsche Telekom, wie das "Handelsblatt" (HB) am Mittwoch vorab unter Berufung auf Unternehmenskreise schreibt. Deren Risikokapitalsparte Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) halte bislang 22 Prozent der Anteile.
Das Start-up hilft Unternehmen, einen Überblick über den eigenen Softwarebestand zu gewinnen, einschließlich aller gekauften, geplanten oder selbst entwickelten Tools. Das soll dabei helfen, die eigene Informationstechnologie zu modernisieren, so das Handelsblatt.
DTCP war seit 2017 Anteilseigner des Bonner Start-ups und kooperiert bereits mit SAP. Der LeanIX-Deal soll dem Bericht nach in den kommenden Tagen verkündet werden. LeanIX könnte dabei mit knapp 1,2 Milliarden Euro bewertet werden, schreibt das "HB" mit Verweis auf eine mit der Angelegenheit vertrauten Person. SAP erklärte gegenüber der Zeitung, Marktgerüchte generell nicht zu kommentieren. Die Deutsche Telekom war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
SAP gibt derzeit kräftig Gas. Auch im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) hat sich Europas größter Softwarehersteller zuletzt verstärkt. SAP hat einen neuen Chef für seine Geschäfte rund um KI beim US-Softwareriesen Microsoft gefunden. Walter Sun übernehme zum 1. September den Posten bei den Walldorfern, hieß es Ende vergangener Woche von SAP.
„Mit ihm konnten wir einen führenden Manager im Hinblick auf Unternehmens-KI für uns gewinnen", sagte SAP-Produktentwicklungsvorstand Thomas Saueressig. Sun war den Angaben zufolge seit 2005 bei Microsoft. SAP-Chef Christian Klein will künftig verstärkt KI-Tools in die SAP-Software einbauen und dafür von den Kunden auch um rund 30 Prozent erhöhte Preise verlangen.
Die Aktie von SAP hat sich in den vergangenen Monaten extrem stark präsentiert. In der vergangenen Woche gelang dem Papier bei 130,24 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch. Und die Aussichten sind weiter top. Anleger können bei dem Papier weiter zugreifen. Das mittelfristige Kursziel des AKTIONÄR liegt bei 155,00 Euro.