Die Aktien von SAP können am heutigen Dientag ihre Aufholjagd fortsetzen. Knapp drei Prozent geht es am Nachmittag nach oben auf 104,24 Euro. Das Papier profitiert dabei von einer Kaufempfehlung der Schweizer Großbank UBS mit Kursziel 118 Euro. In Zeiten der Viruskrise laute bei den Walldorfern die Devise "Big is beautiful", hieß es in der Studie von Analyst Michael Briest.
Briest lobte in einer am Dienstag veröffentlichten Studie den gesteigerten Anteil an wiederkehrenden Umsätzen des Softwarekonzerns, der aktuell mit 67 Prozent deutlich über dem Niveau zu Zeiten der Finanzkrise liege. 2008 habe er lediglich knapp die Hälfte betragen. Bei dem Kernprodukt S/4 Hana sollte die Nachfrage steigen, sobald die Wirtschaft dem Virus-Abschwung entkommt. SAP verfüge über flexible Kosten, allerdings seien neue Restrukturierungsmaßnahmen wahrscheinlich.
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat sich zuletzt ebenfalls zuversichtlich zu SAP geäußert. Auch wenn das Kursziel von 144 auf 120 Euro gesenkt wurde, bestätigten die Schweizer die Einstufungt "Outperform". Grundsätzlich bleibe der Softwarekonzern ein Wachstumsunternehmen, so Analyst Charles Brennan in einer am Montag präsenteirten Studie. Daher sehe er bei der Aktie wegen der derzeitigen Kursschwäche auf jeden Fall Luft nach oben. Vonseiten großer Kunden gebe es die Bereitschaft, auch weiterhin in SAP-Anwendungen zu investieren.
Auch der AKTIONÄR ist davon überzeugt, dass SAP aufgrund seines robusten Geschäftsmodells und überzeugender fundamentaler Verfassung gestärkt aus der Coronakrise hervorgeht. Die SAP-Aktie wurde in der Ausgabe 15/2020 des AKTIONÄR bei 99,37 Euro zum Kauf empfohlen. Ein Stopp bei 78,50 Euro sichert nach unten ab. Wichtig ist nun aus charttechnischer Sicht, dass das jüngste Verlaufshoch von Ende März nachhaltig überwunden werden kann.
(Mit Material von dpa-AFX)