Die Prognoseerhöhung von Salzgitter am Mittwoch hat für große Euphorie bei den Stahlaktien gesorgt. ArcelorMittal und Voestalpine legen heute erneut über fünf Prozent zu, auch Salzgitter und ThyssenKrupp klettern weiter. Nach schwierigen Monaten für die Stahlaktien stellt sich die Frage, ob dies der Beginn einer nachhaltigen Trendwende ist.
Über lange Zeit haben die US-Strafzölle für Stahlimporte für viel Unsicherheit in der Branche gesorgt. Die Aussagen von Salzgitter haben diese Bedenken nun vom Tisch gewischt. Die EU-Schutzzölle greifen, die Gewinne der Stahlkonzerne sind kaum beeinträchtigt worden.
An der Börse kommt es naturgemäß gut an, dass die Unsicherheit aus dem Markt ist. Dennoch bleibt das Stahlgeschäft sehr konjunkturabhängig und risikoreich. Sollte sich die Wirtschaft abschwächen, worauf erste Konjunkturindikatoren hindeuten, drohen auch ohne die Zollproblematik neue Schwierigkeiten. Mit der Fusion von ThyssenKrupp und Tata Steel nimmt allerdings auch die Branchenkonsolidierung endlich Fahrt auf.
Sehr volatil
Das Für und Wider zeigt: Stahlaktien bleiben nichts für schwache Nerven. In der Branche favorisiert DER AKTIONÄR weiterhin den Weltmarktführer ArcelorMittal. Wer investiert, sollte sich aber auf eine hohe Volatilität einstellen. Für konservative Anleger ist die Branche nicht geeignet, hier gibt es attraktivere Alternativen in anderen Sektoren.