Der Absturz der Stahlaktien setzt sich am Donnerstag ungebremst fort. Salzgitter, ArcelorMittal oder auch Klöckner & Co geraten aufgrund der anhaltenden Wirtschaftssorgen erneut deutlich unter Druck. Ein Ende der Flaute ist derzeit nicht in Sicht. Bei Salzgitter könnte sich dennoch etwas tun – es gibt Gerüchte um eine Übernahme.
In verschiedenen Medien wird berichtet, dass Salzgitter eine Übernahme von Aurubis plant. Laut Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann hält der Stahlhersteller bereits „30 Prozent minus eine Aktie“ an dem Kupferkonzern, der insgesamt 1,8 Milliarden Euro wert ist. Salzgitter selbst bringt dagegen nur noch 1,4 Milliarden Euro auf die Waage.
Finanziell wären die Möglichkeiten allerdings wohl da, denn trotz der schwierigen Situation im Stahlgeschäft ist Salzgitter bilanziell gut aufgestellt. Die Schulden belaufen sich derzeit lediglich auf acht Prozent des Eigenkapitals.
Mit einem neuen CEO und dem Aus für die Zukunftsstrategie hat Aurubis zuletzt selbst dafür gesorgt, dass die Übernahmegerüchte befeuert werden. Gemeinsam mit Salzgitter würde ein neuer deutscher Metallkonzern mit einem Börsenwert von gut drei Milliarden Euro entstehen. Das macht durchaus Sinn, nachdem beide Konzerne immer wieder bekräftigt hatten, sich breiter aufstellen zu wollen. Allerdings haben sowohl Aurubis als auch Salzgitter derzeit mit sinkenden Gewinnen und den zunehmenden Konjunkturrisiken zu kämpfen.
Nach dem Kurssturz bei Aurubis hätte Salzgitter die Chance, die Übernahme zu einem attraktiven Preis zu stemmen. Ob es wirklich so weit kommt, ist nach wie vor offen. Das Problem: Eine hohe Prämie ist für Anleger voraussichtlich auch bei einem Angebot nicht drin. Anleger sollten bei den Zyklikern deshalb weiter an der Seitenlinie bleiben.