Die Streikwelle sorgt für Turbulenzen beim Billigflieger. Ryanair kappt die Gewinnprognose – zusätzlich belasten erhöhte Treibstoffkosten. Die Aktie rauscht ins Minus und gibt eine wichtige Unterstützung auf.
Bereits seit Monaten streiken Flugbegleiter und Piloten von Ryanair in den Niederlanden, Belgien, Spanien und auch in Deutschland. Die massiven Flugausfälle aufgrund dieser Streikwelle – auch während der Ferienzeit – fordern jetzt ihren Tribut.
150 Millionen Euro
Ursprüngich rechnete die irische Fluggesellschaft mit einem bereinigten Betriebsgewinn von 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2018/19. Diese Prognose wurde heute um zwölf Prozent auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro reduziert.
Als Grund nennt Ryanair einerseits Preissenkungen und geringere Buchungen in Folge der Streiks. Doch auch erhöhte Treibstoffkosten sorgen für die Gewinnwarnung. Der Billigflieger setzt hierfür jetzt 460 Millionen Euro an – 30 Millionen mehr als bislang erwartet.
Luft nach unten
Die Anleger zeigen sich heute erwartungsgemäß enttäuscht. Die Aktie bricht um acht Prozent ein und sackt damit unter die wichtige Marke bei 13 Euro. Diese konnte in den vergangenen Wochen immer wieder erfolgreich verteidigt werden. Die nächste Unterstützung bildet nun das Zwei-Jahres-Tief vom Oktober 2016 bei 11,00 Euro. DER AKTIONÄR rät Anlegern, hier nicht ins fallende Messer zu greifen. Zunächst muss die Billig-Airline durch neue Tarifverträge die Streikproblematik in den Griff bekommen.